Was macht die Kunst? Der Besuch von Félix Vallotton
Standdatum: 21. Januar 2024.
Was macht die Kunst? Der Besuch von Félix Vallotton
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![Bild: Kunsthaus Zürich Gemälde von Felix Valloton "Der Besuch"](/bilder/vallotton-100~_v-2560x1440_c-1705656693045.jpg 2560w, /bilder/vallotton-100~_v-2240x1260_c-1705656693045.jpg 2240w, /bilder/vallotton-100~_v-1920x1080_c-1705656693045.jpg 1920w, /bilder/vallotton-100~_v-1600x900_c-1705656693045.jpg 1600w, /bilder/vallotton-100~_v-1280x720_c-1705656693045.jpg 1280w, /bilder/vallotton-100~_v-1120x630_c-1705656693045.jpg 1120w, /bilder/vallotton-100~_v-960x540_c-1705656693045.jpg 960w, /bilder/vallotton-100~_v-800x450_c-1705656693045.jpg 800w, /bilder/vallotton-100~_v-640x360_c-1705656693045.jpg 640w, /bilder/vallotton-100~_v-512x288_c-1705656693045.jpg 512w, /bilder/vallotton-100~_v-320x180_c-1705656693045.jpg 320w, /bilder/vallotton-100~_v-256x144_c-1705656693045.jpg 256w, /bilder/vallotton-100~_v-160x90_c-1705656693045.jpg 160w)
Die große Zeit des Wohnzimmers war das 19. Jahrhundert. Das Wohnzimmer steht für das bürgerliche Zeitalter. Der heimische Salon sollte ein Rückzugsort sein vor den Zumutungen der Welt, ein Ort der Muße, in dem nicht gearbeitet, nicht geschlafen und nur selten gegessen wurde. Ein Stück Luxus, auch im Vergleich zu den Wohnküchen der Arbeiter im frühen 20. Jahrhundert. Zugleich war die gute Stube immer ein repräsentativer Ort, an dem man sich zeigt. Künstlerinnen und Künstler interessierten sich bald für diese Ambivalenz.
Im Jahr 1899 malte der Schweizer Félix Vallotton, der in Paris lebte, ein elegant eingerichtetes Wohnzimmer mit lila Sofas und gemusterten Teppichen. Das wäre heute wieder modern. Ein Herr empfängt hier eine Dame, die von draußen hereinkommt. Womöglich will er sie schnell in das Schlafzimmer im Hintergrund führen. Erst aber ist da das Wohnzimmer, die Sessel werfen düstere Schatten, das Teppichmuster erinnert an einen Wassergraben. Das Wohnzimmer warnt die Frau vor etwas Unheimlichem, das wir nicht kennen. Es ist der eigentliche Protagonist des Bildes. Und es bildet einen Zwischenraum: nicht ganz privat, nicht öffentlich.