In der Ausstellung Beeindruckende Skulpturen im Bremer Gerhard-Marcks-Haus
Standdatum: 29. Juli 2022.
![Bild: VG-Bildkunst, Bonn 2022 Plastik von Dietrich Heller in der Ausstellung "Ungebremst" im Gerhard Marcks Haus in Bremen](/bilder/dietrich-heller-102~_v-2560x1440_c-1659001228800.jpg 2560w, /bilder/dietrich-heller-102~_v-2240x1260_c-1659001228800.jpg 2240w, /bilder/dietrich-heller-102~_v-1920x1080_c-1659001228800.jpg 1920w, /bilder/dietrich-heller-102~_v-1600x900_c-1659001228800.jpg 1600w, /bilder/dietrich-heller-102~_v-1280x720_c-1659001228800.jpg 1280w, /bilder/dietrich-heller-102~_v-1120x630_c-1659001228800.jpg 1120w, /bilder/dietrich-heller-102~_v-960x540_c-1659001228800.jpg 960w, /bilder/dietrich-heller-102~_v-800x450_c-1659001228800.jpg 800w, /bilder/dietrich-heller-102~_v-640x360_c-1659001228800.jpg 640w, /bilder/dietrich-heller-102~_v-512x288_c-1659001228800.jpg 512w, /bilder/dietrich-heller-102~_v-320x180_c-1659001228800.jpg 320w, /bilder/dietrich-heller-102~_v-256x144_c-1659001228800.jpg 256w, /bilder/dietrich-heller-102~_v-160x90_c-1659001228800.jpg 160w)
Die Skulpturen des Bremer Bildhauers Dietrich Heller sind echte Schwergewichte aus Marmor, Travertin und Kalkstein. Es sind Figuren mit einer ganz besondere Dynamik. Zu sehen sind sie ab dem 31. Juli in der Ausstellung "Ungebremst" im Gerhard-Marcks-Haus.
Dietrich Heller hat sich bei einem Besuch in der Sixtinischen Kapelle in Rom inspirieren lassen. Die Fresken Michelangelos und die perspektivisch gemalten Figuren im Deckengewölbe faszinierten den Bildhauer: "Die sind mir buchstäblich entgegen gerutscht. Die sind auf mich zugeflogen. Und das ist es, was mich in meiner Bildhauerei schon länger rumtreibt."
![Bild: VG-Bildkunst, Bonn 2022 Plastik von Dietrich Heller in der Ausstellung "Ungebremst" im Gerhard Marcks Haus in Bremen](/bilder/dietrich-heller-104~_v-1400x1400_c-1659001196066.jpg 1400w, /bilder/dietrich-heller-104~_v-1280x1280_c-1659001196066.jpg 1280w, /bilder/dietrich-heller-104~_v-1120x1120_c-1659001196066.jpg 1120w, /bilder/dietrich-heller-104~_v-960x960_c-1659001196066.jpg 960w, /bilder/dietrich-heller-104~_v-800x800_c-1659001196066.jpg 800w, /bilder/dietrich-heller-104~_v-640x640_c-1659001196066.jpg 640w, /bilder/dietrich-heller-104~_v-512x512_c-1659001196066.jpg 512w, /bilder/dietrich-heller-104~_v-320x320_c-1659001196066.jpg 320w, /bilder/dietrich-heller-104~_v-160x160_c-1659001196066.jpg 160w)
Michelangelos räumliche Malerei mit großer Tiefenwirkung und seine zwölf Sibyllen und Propheten in der Sixtinischen Kapelle dienen Dietrich Heller also als Vorbild. Sechs Jahre lang hat er an seinen Skulpturen gearbeitet, hat sie aus Marmor oder anderem Kalkstein herausgeklopft, -gebohrt, -gemeißelt. Herausgekommen sind zwölf Skulpturen, ungefähr ein Meter hoch, dabei sehr voluminös und eher abstrakt. Es ging es ihm natürlich nicht darum, Michelangelos Renaissance Bilder dreidimensional zu kopieren, sondern um die Frage der Perspektive und wie sich diese Tiefenwirkung der Renaissance-Bilder heute als Skulptur umsetzen lässt.
Der schwere Stein wirkt bei allen diesen Skulpturen, als wäre er unglaublich leicht formbar – wie gefaltet, geknickt, gebogen, geschmolzen. Heller spielt mit Neigungswinkeln und Fluchtpunkten. Die Skulpturen sehen durch ihre verzerrten Perspektiven unglaublich dynamisch aus – als wären sie in Bewegung und kämen direkt auf einen zu. Ergänzt wird die Ausstellung durch Skizzen zu den jeweiligen Werken und durch Fotos von Michelangelos zwölf Sibyllen und Propheten.
![Bild: VG-Bildkunst, Bonn 2022 Plastik von Dietrich Heller in der Ausstellung "Ungebremst" im Gerhard Marcks Haus in Bremen](/bilder/dietrich-heller-100~_v-1400x1400_c-1659001258484.jpg 1400w, /bilder/dietrich-heller-100~_v-1280x1280_c-1659001258484.jpg 1280w, /bilder/dietrich-heller-100~_v-1120x1120_c-1659001258484.jpg 1120w, /bilder/dietrich-heller-100~_v-960x960_c-1659001258484.jpg 960w, /bilder/dietrich-heller-100~_v-800x800_c-1659001258484.jpg 800w, /bilder/dietrich-heller-100~_v-640x640_c-1659001258484.jpg 640w, /bilder/dietrich-heller-100~_v-512x512_c-1659001258484.jpg 512w, /bilder/dietrich-heller-100~_v-320x320_c-1659001258484.jpg 320w, /bilder/dietrich-heller-100~_v-160x160_c-1659001258484.jpg 160w)
Die steinernen Propheten und Sibyllen von Heller wirken geradezu lebendig in ihren unterschiedlichen Farben, von strahlend weißem Carrara-Marmor bis zum roten Travertin. Da streicht man nicht nur andächtig drum herum, sondern die Dynamik der Figuren springt einen richtig an. Michelangelos Sibyllen und Propheten in der Sixtinischen Kapelle haben in ihre Zukunft geblickt, auf Jesu Geburt. Und auch Dietrich Hellers Geschöpfe verweisen auf eine Form von Zukunft. "Ich glaube, wenn man diesen Skulpturen begegnet, dann kommt man vielleicht zu sich selber und dann schafft man die Zukunft", sagt Friedrich Heller.
Bildende Kunst als wuchtige Selbsterfahrung. Das ist der Anspruch im Gerhard-Marcks-Haus mit der Ausstellung "Dietrich Heller. Ungebremst". Wer also nicht nach Rom pilgern möchte zu den Vorbildern für diese Ausstellung in der Sixtinischen Kapelle, findet hier in Bremen eine sehr interessante Variante.
Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, Der Vormittag, 29. Juli 2022, 10:10 Uhr