In der Ausstellung Die Faszination des Buddhismus im Bremer Übersee-Museum

Das Übersee-Museum zeigt die Viefalt des Buddhismus von seinen antiken Anfängen bis zur modernen Bedeutung.

Autorinnen und Autoren

  • Heinrich Pfeiffer
  • Martina Raake
Figuren von Arhat-Schülern des Buddha, Bronze und Stein.
Exponate aus der Buddhismus-Ausstellung im Übersee-Museum. Zu sehen bis zum 28. April 2024. Bild: Überseemuseum Bremen | Volker Beinhorn

Der Buddhismus ist eine der großen religiösen Traditionen der Menschheit. Meditation, Achtsamkeit, Yoga – viele buddhistische Praktiken haben ihren Platz in unserem Alltag gefunden. Doch wo liegen die Anfänge? Wie hat er sich verbreitet und warum steckt in dieser Weltreligion noch immer eine immense Strahlkraft? Diesen Fragen geht die neue Sonderausstellung "Buddhismus" im Bremer Übersee-Museum nach.

Um was geht es in der Ausstellung?

Figur des Buddha Sakyamuni aus der Buddhismus-Ausstellung im Übersee-Museum
Mit 250 Exponaten entführt das Übersee-Museum in die Welt des Buddhismus. Bild: Übersee-Museum Bremen | Volker Beinhorn

Die Ausstellung ist chronologisch aufgebaut, zu Beginn können die Besucher die Entstehung des Buddhismus erleben – und das ist auch eines meiner Highlights: Man hört und sieht eine Sound- und Lichtinstallation, die das Erwachen des Buddhas unter dem Bodhi-Baum vor 2.500 Jahren thematisiert. Eine Weltreligion in einer Ausstellung, das war für die Kuratorin Renate Noda eine echte Herausforderung: "Buddhismus ist halt extrem tiefgängig, vielfältig, schwer zu verstehen." Buddha selbst habe gesagt, er wollte seine Einsichten, die er da im Erwachen oder Erleuchten hatte, am Anfang gar nicht lehren. Es sei tatsächlich ziemlich aufwendig gewesen, da einen Weg zu finden, was Buddhismus eigentlich ist.

Die Ausstellung hat mehrere Schwerpunkte, darunter auch das Thema "Frauen im Buddhismus". Der Buddhismus ist seit seinen Anfängen stark männlich geprägt und weist eine problematische Haltung gegenüber Frauen auf. Erlösung gibt es beispielsweise nur im Körper eines Mannes. Kuratorin Noda verstört am meisten das Bild der Frau: ähnlich wie in anderen zölibatären Religionen verkörpert die Frau das Gefährliche.

Was gibt es zu sehen?

Ausstellungsansicht "Buddhismus" im Überseemuseum. Tempel und Figuren.
Blick in die Ausstellung "Buddhismus" mit Tempel und Figuren. Bild: Überseemuseum Bremen | Volker Beinhorn

In der Ausstellung sind um die 250 Exponate aus dem Magazin des Übersee-Museums ausgestellt. Sie stammen aus Thailand, Myanmar, Tibet, China, oder Japan. Das älteste Objekt ist eine Bodhisattva-Holzfigur aus dem Japan des 12. Jahrhunderts. Sie steht symbolisch für die Vielfalt an Objekten, die im Besitz des Übersee-Museums sind. Ein Großteil der ausgestellten Figuren kommt aus den Sammlungsreisen vom Gründer des Übersee-Museums Hugo Schauinsland. Anfang des 20. Jahrhunderts machte er mehrere Reisen nach Ostasien. In der Ausstellung wird die Herkunft der Figuren allerdings nicht thematisiert. Provenienz-Forschung müsse noch betrieben werden, sagt die Kuratorin Renate Noda.

Lohnt sich ein Besuch?

Die Ausstellung zeigt die Viefalt des Buddhismus von seinen antiken Anfängen bis zu heutigen modernen Ausprägungen. Die Ausstellungsmacher setzen diese wichtige Bedeutung für das Leben vieler Menschen mit dem komplexen Weltbild des Buddhismus in Verbindung. Denn: Alles steht mit allem in irgendeiner Beziehung. Außerdem, und das ist ein großer Verdienst von Renate Nodas Arbeit, versucht die Ausstellung Vorurteile, die im Westen über den Buddhismus herrschen, auszuräumen. Buddhisten sind nicht unbedingt Vegetarier und auch nicht unbedingt immer nur friedfertig. Die Ausstellung ermöglicht einen spannenden Einblick in ein großes Thema und wirft auch einen Blick hinter die faszinierende Fassade des Buddhismus.

buten un binnen | regionalmagazin Video: Übersee-Ausstellung zeigt Facetten des Buddhismus

Der Buddhismus gehört zu den Weltreligionen – mit etwa 500 Millionen Anhängern. Das Bremer Übersee-Museum widmet dem Buddhismus jetzt eine Ausstellung.

Bild: Radio Bremen

Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, Der Nachmittag, 13. Oktober 2023, 17:20 Uhr

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