In der Ausstellung Ein Künstler taucht im Eismeer — faszinierende Fotos in Bremerhaven

Im Klimahaus Bremerhaven ist eine Foto-Ausstellung über die Schönheit und Zerbrechlichkeit des Eismeeres zu sehen. Der Fotograf und Künstler Aurel Dahlgrün präsentiert seine Bilder vom arktischen Packeis rund um Grönland. Er möchte damit auf die bedrohten Polarregionen aufmerksam machen.

Worum geht es in der Ausstellung?

Der Konzeptkünstler Aurel Dahlgrün hat seine Aufnahmen für die Ausstellung vor zwei Jahren in Grönland gemacht. Mehrere Wochen lang tauchte er immer wieder im eiskalten Wasser unter das Eis. Bei den Unterwasseraufnahmen benutzte er ein Seil, um das Eisloch für seinen Ausstieg wiederzufinden. Auch aus der Luft erforschte er – mithilfe einer Drohne — die Eislandschaft. Er hat über und unter dem Eis dieselben Stellen in seinen Bildern festgehalten. Der Blick von oben auf das Eis und von unten auf die gefrorenen Formen zeigt Gegensätzliches: oben gezackt und scharf, unter Wasser abgerundet, fast weich.

Was ist das Highlight?

Die Ausstellung bringt uns das Eismeer näher — visuell und akustisch. In einem Video sieht man meterdicke Packeisplatten auf dem eisigen Wasser, sie stoßen und reiben aneinander. Es knirscht und knackt. Dazwischen: das Geräusch von Luftblasen. Für die Tonaufnahme hat Aurel Dahlgrün alles verlangsamt und verfremdet.

Bei Aurel Dahlgrün wirkt das Meer endlos, fast bedrohlich. Beim Anschauen fühlt man sich ein bisschen verloren und ohnmächtig. Das Tauchen im Eis ist gefährlich, aber für den Künstler war die Faszination dieser Eiswelt größer als die Sorge um eingefrorenes Equipment oder Schwierigkeiten mit der Orientierung, erzählte er bei der Ausstellungseröffnung.

Lohnt sich ein Besuch?

Insgesamt zehn Fotos hängen in der Sonderausstellung. Eingerahmt von Texten, die über Aurel Dahlgrüns Reise nach Grönland und seine künstlerische Arbeit informieren. Besonders eindrucksvoll sind die Videoaufnahmen, die auf und unter dem Eis entstanden sind. 17 Minuten dauert das Video — eine intensive Reise in die kalte Welt des Eismeeres.