Die Morgenandacht Die Weihnachtspyramide

Pling, pling, pling – immer schneller drehen sich die Flügel der Weihnachtspyramide. Wenn sie an ein Glöckchen stoßen, ertönt ein heller Klang. Anfangs war es noch originell, auf Dauer ziemlich nervig. Und trotzdem wollten wir nicht auf sie verzichten. Denn nicht nur das Geräusch war besonders. Auch sonst war die kleine Weihnachtspyramide ziemlich schrill. Ein Tannenbaum aus Blech. Glitzernd rosa lackiert, mit bunten Kugeln verziert. Ein echter Hingucker. Selbstbewusst nahm sie ihren Platz ein zwischen der traditionellen Deko aus Holz, grünen Tannenzweigen und roten Kerzen. So, als wollte sie sagen: Weihnachten ist nicht nur harmonisch und beschaulich. Sondern auch schrill und unbequem. Wir feiern das Kind in der Krippe, das Frieden bringt.

Mitten in die bestehenden Verhältnisse hinein. Und die bekam der Sohn Gottes am eigenen Leib zu spüren. Er wurde in einem Stall geboren. Woanders gab es keinen Platz für ihn. Er hatte Hunger und Durst. Wurde bedroht und verfolgt. All das erleben Menschen bis heute. Weltweit. Gottes Sohn kennt diese Sehnsucht nach Heimat. Schutz. Und Frieden. In diese krisenhafte Welt kam er als Retter und Überwinder. Hier kann er Machtverhältnisse verändern. Menschen zueinander führen. Das, was besteht, hat nicht das letzte Wort. An uns ist es, diese Botschaft von Weihnachten weiter zu geben. Einzustehen für mehr Frieden und Gerechtigkeit. Denen eine Stimme zu geben, die nicht für sich selber sprechen können. Die in den Focus zu rücken, die übersehen werden.

Inzwischen ist die Pyramide kaputt. Schade eigentlich. Sonst würde ich sie auch in diesem Jahr wieder aufbauen. Und mich mit ihrem Pling Pling daran erinnern: Frieden machen ist nicht immer leise und beschaulich.