Die Morgenandacht Glaube bewegt

Roswita Rotzoll
Ulrike Bänsch

Die Morgenandacht Glaube bewegt

Roswitha Rotzoll meint, dass wir es verlernt haben, über unseren Glauben zu sprechen. Und sie hofft auf den Mut, dies wieder zu ändern.

Bild: Katholischer Gemeindeverband Bremen

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Gestern haben viele Frauen und einige Männer in Bremen und an vielen Orten der Welt miteinander Gottesdienst zum Weltgebetstag 2023 gefeiert. "Glaube bewegt" haben die Frauen aus Taiwan als Überschrift gewählt. Sie haben einen Abschnitt aus dem Brief des Paulus an die Gemeinde in Ephesus in den Mittelpunkt der Gebetsordnung gestellt. Wie die Gemeinde in Ephesus vor 2000 Jahren, befinden sich auch die Christinnen in Taiwan inmitten von vielen anderen Glaubensrichtungen.

Paulus schreibt, dass er vom tiefen Glauben der Gemeinde an Jesus gehört habe, und dass er den Christen in Ephesus dafür danke. "Glauben bewegt" in Ephesus und die Frauen in Taiwan. Und uns in unserem Land? Manchmal fürchte ich, er bewegt eher nicht. Dann habe ich den Eindruck, als würden wir Christinnen und Christen höchstens im Gottesdienst oder in Gemeindegruppen über den Glauben sprechen – aber auch über unseren Glauben? 
Gestern im Gottesdienst haben uns die Frauen aus Taiwan darüber berichtet: von sexuellem Missbrauch und Gewalt in der Familie. Von Mobbing an der Arbeitsstelle. Von der Angst vor einem Überfall auf ihr Land. Und davon, dass sie in ihrem Glauben ihren Mut wiederfanden, und wie sie anderen Frauen darüber erzählen. Sind wir nicht in einer ganz ähnlichen Lage? Beschäftigen uns nicht existenzielle Fragen wie die Klima-Katastrophe und die Angst vor einem Krieg? Und all die ganz persönlichen Fragen und Ängste?

Wir haben verlernt, sind es nicht mehr gewohnt, mit anderen über unseren Glauben zu sprechen. Nicht über unsere tiefen Zweifel, nicht über unsere Not, unsere Angst – und auch nicht über unsre Hoffnung, dass Gott uns sieht in unserer Verzweiflung und neben uns geht. Vielleicht finden wir den kleinen Mut – ganz vorsichtig - miteinander über unsere Ängste, Zweifel, unsere Ohnmacht und unseren Glauben zu sprechen.

Eine Frau aus dem internationalen Team zur Vorbereitung des Weltgebetstags hat es so formuliert: Geteilte Angst und Ohnmacht von zweien ist stärker als die Hoffnung einer Einzelnen.

Autor/Autorin

  • Roswita Rotzoll

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