Die Morgenandacht Heute ist der Earth Day

Andrea Grote
Andrea Grote

Die Morgenandacht Heute ist der Earth Day

Der Earth Day kann dazu motivieren, einen beschützenden Blick auf unsere Erde zu haben, ist Gemeindereferentin Andrea Grote überzeugt.

Bild: Katholischer Gemeindeverband Bremen

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Der Earth Day kann dazu motivieren, einen beschützenden Blick auf unsere Erde zu haben, ist Gemeindereferentin Andrea Grote überzeugt.

Heute, am 22. April, ist der so genannte Earth Day. Er wird seit 1970 begangen. Der Tag soll ein Bewusstsein schaffen für einen nachhaltigen und ressourcenschonenden Umgang mit der Erde. Darüber hinaus soll er die Menschen für die Probleme der Umwelt sensibilisieren. Zugegeben: Vermutlich höre ich das erste Mal von diesem Earth Day. Was mich erschreckt, denn die Probleme, die der Klimawandel uns schon seit einigen Jahren aufzeigt, hätten doch eigentlich dazu führen müssen, dass dieser Tag schon länger in meinem Bewusstsein ist.

Wir haben unlängst gehört, dass der März in diesem Jahr der wärmste seit der Wetteraufzeichnung ist; wir hören von Wetterphänomen, die auf den Klimawandel zurückzuführen sind. Menschen verlieren Haus und Hof, weil es zu heiß, zu nass oder zu windig ist. Ich frage mich: Wann haben wir Menschen vergessen, dass dieser Planet, auf dem wir leben, uns anvertraut ist? Eigentlich müsste es mir als Christin doch bewusst sein, dass jeder von uns einen Auftrag hat, die Erde zu hegen und zu pflegen. Die Formulierung, die viele von uns im Kopf haben, ist jedoch etwas missverständlich: Im Buch Genesis, gleich im ersten Kapitel der Bibel, liest man, dass Gott nach der Erschaffung der Menschen zu ihnen sagt: "Seid fruchtbar und mehrt euch, füllt die Erde und unterwerft sie und waltet über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels und über alle Tiere, die auf der Erde kriechen." (1 Gen 28)

Unterwerft sie – die Erde. Das klingt ganz so, als hätten wir Menschen den Schöpfungsauftrag erfüllt. Wir haben die Schöpfung unterworfen, sie dient uns, nicht wir dienen ihr. Aber wie so oft bei biblischen Texten ist es notwendig, ein paar Schichten tiefer zu schauen, um wirklich zu verstehen. Schaut man in den hebräischen Text der Bibel, stehen dort zwei Verben. Kabasch und radah. Kabasch heißt "sich etwas unter die Füße nehmen" und bezeichnet die Arbeit eines Gärtners, der seinen Boden gut pflegt. Radah steht für das schützende und fürsorgliche Umherziehen des Hirten mit seiner Herde. In diesen Beschreibungen klingt so gar nichts von Unterwerfung an. Sondern ganz viel Fürsorge, Schutz und Wertschätzung.

Viele Menschen heute haben diesen fürsorglichen und beschützenden Blick auf die Erde und die Schöpfung. Vielleicht motiviert uns der "Earth Day", diesen Gedanken mitzunehmen. Und ihn weiter und fester in unser Handeln zu integrieren. Damit diese Welt nicht verloren ist und viele Menschen weiter gerne und gut auf dieser Erde leben.

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  • Andrea Grote

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