Die Morgenandacht David und Saul

Christine Kind
Christine Kind

Die Morgenandacht David und Saul

Die Bibel erzählt davon, dass der schwermütige König Saul durch die Musik des Harfenspielers David getröstet und gestärkt wird. Pastorin Christine Kind weiß von den Kräften, die die Musik freisetzen kann.

Bild: Bremische Evangelische Kirche

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Die Bibel erzählt davon, dass der schwermütige König Saul durch die Musik des Harfenspielers David getröstet und gestärkt wird. Pastorin Christine Kind weiß von den Kräften, die die Musik freisetzen kann.

David war ein begnadeter Musiker. Davon erzählt die Bibel. Er konnte so die Harfe spielen, dass einem ganz anders wurde. So ging es auch König Saul. Der alte Saul war schwermütig geworden. Dunkle Geister umwölkten seinen Sinn. Saul war der erste König im alten Israel. Viel gekämpft hatte er, nicht immer war es so gegangen, wie er wollte. Manches Mal hatte er sich gefragt, ob es richtig ist, was er tut. Jetzt ist er müde geworden. Gleichzeitig hat er Angst: Steht da nicht schon ein jüngerer, ein fitterer in den Startlöchern, bereit, ihn vom Thron zu stoßen? Auch die Vergangenheit lässt ihn nicht los. Er grübelt. Überlegt hin und her. Ganz gefangen in seinem Karussell: Was wäre gewesen wenn…

Und so legte sich Schwermut über ihn, wie ein böser Geist. Seine Berater halten das irgendwann nicht mehr aus. Es ist zu schwer, hilflos danebenzustehen und zu sehen, wie Saul sich quält. Das berührt sie. Sie wollen irgendwie helfen, irgendetwas tun. Sie schicken nach David, einem kleinen Hirtenjungen, der Harfe spielt. Musik, Klänge, so dachten sie – die werden Saul helfen und den bösen Geist vertreiben! David kam und begann die Harfe zu spielen. Saul hörte zu. Zunächst noch abgelenkt durch sein Grübeln. Dann erreichten ihn die Klänge. Musik, die aus einer anderen Welt kam. Musik, die etwas von Gott ahnen ließ. Gespielt von einem unbedeutenden kleinen Hirtenjungen. Wer hätte das gedacht!

Saul war nicht mehr allein. David erreichte ihn. Das Musizieren und Musikhören verband die beiden. David gab etwas von sich, teilte etwas mit Saul. David spielt und die Finsternis weicht. Er singt von Liebe, Leiden, Lust, und die Starre löst sich. Der König schöpft Atem und spürt, wie sich Wärme in ihm ausbreitet. Von irgendwo in der Brust bis zu den Fingerspitzen. Und Saul gewann David lieb.

Diese Musik führte Saul hinaus aus seinem Kreisen. So lange hatte er nach hinten geschaut. Sich gequält. Die Musik, der Klang der Harfe führte ihn in die Zukunft. Er hob den Kopf. Plötzlich konnte er die Fragen vergessen. Er fühlte sich wieder als ein Mensch. Ein Kind Gottes. Der böse Geist wich von ihm. Es war wieder Raum für Gottes guten Geist. Saul begegnet Gott.

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Der Vormittag mit Hendrik Plaß

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