Die Morgenandacht Diese Mutter machte mich sprachlos

Andrea Grote
Andrea Grote

Die Morgenandacht Diese Mutter machte mich sprachlos

Beim Sammeln von Spenden für eine Freizeit mit alleinerziehenden Müttern hat Andrea Grote eine ungewöhnliche Erfahrung gemacht.

Bild: Katholischer Gemeindeverband Bremen

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Beim Sammeln von Spenden für eine Freizeit mit alleinerziehenden Müttern hat Andrea Grote eine ungewöhnliche Erfahrung gemacht.

Im Rahmen eines Spendenaufrufs, durfte ich vor einigen Jahren Erstaunliches erleben. Ich war für eine Freizeit mit alleinerziehenden Müttern mit Kindern verantwortlich. Und ich suchte mit meiner Kollegin aus dem Bistum Osnabrück Spender für Alleinerziehenden-Projekte. Über einen Zeitungsartikel wollten wir auf unsere Projekte aufmerksam machen, und dafür haben wir alleinerziehende Mütter angesprochen, die mit ihren Kindern und uns auf der Freizeit waren.

Diese Freizeit ist für viele der einzige Urlaub im Jahr; ein Urlaub, den sie sich nur wegen eines ganz geringen Beitrags überhaupt leisten können – und in jedem Jahr haben wir zu wenige Plätze. Um für solche Projekte Spenden zu sammeln, haben wir uns gewünscht, dass die Mütter von ihren guten Erfahrungen berichten und wir haben uns erhofft, dass dies Spender ermutigt, für weitere Aktionen zu spenden. Schnell fanden sich drei Mütter, die ihre nicht immer leichte private Situation dem Reporter der Zeitung erzählen wollten.

Einen Tag, bevor der Reporter kam, sprach mich eine der drei Mütter an. Sie sagte: "Ich habe jetzt einmal nachgedacht. Eine meiner Freundinnen gibt kleine Gitarrenkonzerte in Biergärten. Ich frage meine Freundin mal, ob sie bereit ist, auch für uns ein solches Konzert zu spielen. Die Spenden für das Konzert gebe ich dann Dir für, damit noch ganz viele Mütter und Kinder solche Freizeitenerlebnisse wie wir erleben können." Da war ich erstmal sprachlos. Sie, die selbst nur ganz wenig für sich und ihre vier Kinder hat und die froh war, mit den beiden Jüngsten mal endlich wieder einen Platz auf der Freizeit ergattert zu haben. Sie wollte sich dafür einsetzen, dass Geld in die Projektkasse kommt, dass dann wiederum anderen Alleinerziehenden zugutekommen konnte. Mich hat das ziemlich beeindruckt.

"Das Reich Gottes wird einem Volk gegeben werden, das die Früchte des Reiches bringt." So steht es im Matthäus-Evangelium (Mt 21, 43). Das Gleichnis, aus dem der Satz stammt, will dazu ermutigen, auf Gott zu hören und sich entsprechend zu verhalten. Gott sucht Menschen, die auf ihn hören, die von ihm erzählen. Und die gut sind in ihrem Einflussbereich. Die das, was sie können, nicht für sich behalten, sondern zum Wohl für alle einbringen. Die draußen in der Welt zeigen, ganz konkret, was das Reich Gottes hier und heute sein kann. Wie das Reich Gottes hier und heute sichtbar werden kann. Wie Kirche sein kann. Und zwar wirklich. So wie eine alleinerziehende Mutter, die nicht sich selbst, sondern die Sache in den Mittelpunkt rückt. Sie bringt Frucht im Reich Gottes.

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  • Andrea Grote

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