Die Morgenandacht Segen mitgeben
Stand: 22. Mai 2025.
Die Morgenandacht Segen mitgeben
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"Pass‘ auf Dich auf!" Jeden Morgen rief seine Mutter Frank Mühring einen Satz hinterher, wenn er zur Schule ging. Ein kleiner Segen für den Weg. Heute ist es Frank Mühring als Pastor wichtig, dass auch seine Konfirmandinnen und Konfirmanden mit einem Segensspruch ins Leben gehen.
"Pass‘ auf Dich auf!" Wenn ich früher als Jugendlicher aus dem Haus gegangen bin, hat mir meine Mutter immer noch etwas hinterhergerufen. Wir wohnten im dritten Stock an einer lauten vierspurigen Straße mit Straßenbahn. Manchmal winkte mir Mutter von oben aus dem geöffneten Fenster zu. Dann rief sie mir noch etwas hinterher wie: "Pass auf dich auf! Viel Glück!" Oder wenn es ein schwerer Tag zu werden könnte: "Wenn was ist, sagt Bescheid, ich hol dich ab!" Laut musste sie sein, wegen des Lärms unten auf der Straße. Es ist bis heute unvergessen für mich, wie Mutter am offenen Fenster stand und mir lautstarken einen kleinen Segen "von oben" mitgab.
An manchen Tagen rief sie aber auch etwas Schräges wie: "Auf deinem Brot ist heute Leberwurst." Ich hörte nicht richtig und rief gegen den Krach auf der Straße an: "Was hast du gesagt?" – Mutter: "Auf deinem Brot ist heute Leberwurst." Das war ärgerlich, weil meine Freunde unten auf der Straße alles mitbekamen. Meine Mutter meinte es immer gut. Aber das mit der Leberwurst hätte sie sich schenken können. Fortan hieß ich in der Schule ein Jahr lang nur die "Leberwurst". Also Vorsicht, was man seinen Lieben hinterherruft. Lieber etwas Sinnvolles mitgeben!
Wenn unsere Konfirmandinnen und Konfirmanden nach einem Jahr Konfi-Zeit ins Leben gehen, bekommen sie ein Konfirmationswort mit. In diesem Jahr war der Favorit ein Wort des Apostels Paulus. Der hatte sich gut überlegt, was er seiner Gemeinde hinterherrufen könnte, als er weiterreisen musste. Für seine Gemeinde in Korinth wählte er mit Bedacht das Wort: "Wachet, steht im Glauben, seid mutig und seid stark! Alle eure Dinge lasst in der Liebe geschehen!"
Teenager in der Pubertät sind oft super anstrengend. Mal himmelhochjauchzend, dann den nächsten Tag zu Tode betrübt. Und wachsam sind sie bestimmt nicht immer, sondern oft eher verschlafen und verträumt. Aber junge Menschen brauchen vor allem Ermutigung und Stabilität. Da hilft es, wenn man mitten in den eigenen Stimmungsschwankungen von Gott zugesagt bekommt: "Sei mutig, stark und beherzt." Klar bist du das nicht jeden Morgen. Sondern oftmals eher kleinmütig, schüchtern und genervt. Kirche aber ist eine Agentur, die Mut machen will.
Es ist wichtig, was wir als Mutmacher unserer jungen Generation mitgeben. Vielleicht nehmen sie später nach Jahren ihre Urkunde von der Konfirmation in die Hand und lesen nach. Schau mal, das haben sie mir damals hinterhergerufen: "Sei mutig, stark, beherzt." Was für ein schönes Motto für das ganze Leben!