Die Morgenandacht Den Seinen gibt es der Herr im Schlaf

Andreas Egbers-Nankemann

Die Morgenandacht Den Seinen gibt es der Herr im Schlaf

Der Tag des Schlafes kann eine besondere Einladung sein, sich Gott anzuvertrauen, findet Pastoralreferent Andreas Egbers-Nankemann.

Bild: Katholischer Gemeindeverband Bremen

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Guten Morgen. Ich hoffe, Sie haben gut geschlafen!

Ausgerechnet heute, am längsten Tag des Jahres mit eben der kürzesten Nacht, findet zum 14. Mal der Tag des Schlafes statt. Ins Leben gerufen wurde dieser Aktionstag im Jahr 2000 vom Verein Tag des Schlafes e.V.. Der Verein wollte damit auf die Bedeutung des Schlafes aufmerksam machen. Er rät allen, die auf der Suche nach einem besseren Schlaf sind, zum Beispiel für ein optimales Wohlfühlklima zu sorgen. Das gelingt, indem man durch ein vertrautes Kissen, Stofftier oder eine leichte Fleece-Decke dem Bett eine individuelle Note gibt. Oder vor dem Zubettgehen zu Meditieren.

Auch in der Bibel finden sich Gedanken zum Schlaf. Besonders gefällt mir der Vers 2 aus dem Psalm 127: "Umsonst ist es, dass ihr früh aufsteht und spät euch niedersetzt, dass ihr Brot der Mühsal esst. Den Seinen gibt es der Herr im Schlaf." Gern verstehe ich diesen Vers als Einladung, sich Gott anzuvertrauen; gerade in der Mühsal, angesichts existentieller Fragen und Schwierigkeiten, die mich manchmal heimsuchen, auf Gott zu vertrauen und erst einmal "eine Nacht drüber schlafen", wie eine Redewendung uns rät. Und wie Gott sich den Menschen im Schlaf zuwendet, erzählt die Bibel an verschiedenen Stellen.
Der Evangelist Matthäus berichtet zum Beispiel mehrfach von Träumen, in denen Gott zum Zimmermann Josef spricht und ihm den richtigen Weg weist. "Während Josef noch nachdachte, siehe, da erschien ihm ein Engel des Herrn im Traum und sagte: Josef, Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria als deine Frau zu dir zu nehmen; denn das Kind, das sie erwartet, ist vom Heiligen Geist. … Als Josef erwachte, tat er, was der Engel des Herrn ihm befohlen hatte, und nahm seine Frau zu sich." (Mt 1,20+24)

Und etwas später: "Da erschien dem Josef im Traum ein Engel des Herrn und sagte: Steh auf, nimm das Kind und seine Mutter und flieh nach Ägypten; dort bleibe, bis ich dir etwas anderes auftrage; denn Herodes wird das Kind suchen, um es zu töten. Da stand Josef auf und floh in der Nacht mit dem Kind und dessen Mutter nach Ägypten. Dort blieb er bis zum Tod des Herodes." (Mt 2,13b – 15a)

Diese beiden Träume sind für Josef wegweisend. "Den Seinen gibt es der Herr im Schlaf" wird für Josef sehr konkret. Im tiefen Schlaf gibt Gott ihm Gewissheit für sein Handeln: "Bleibe bei deiner schwangeren Verlobten und" – das steht zwar nicht explizit im Bibeltext, schwingt aber irgendwie deutlich mit – "sei dem Kind ein guter Vater". Im zweiten Traum dann die klare Anweisung zur Flucht, um den Sohn in Sicherheit zu bringen und zu schützen.
Der Tag des Schlafes kann also auch eine besondere Einladung sein, sich Gott anzuvertrauen und mit ihm zu rechnen.

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  • Andreas Egbers-Nankemann

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Gesprächszeit mit Tom Grote

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