Die Morgenandacht Nach dem Abitur ein Jahr Uganda

Klaus Elfert

Die Morgenandacht Nach dem Abitur ein Jahr Uganda

Eine Abiturientin, die in Ostafrika in einer Schule mitarbeiten will, hat Diakon Klaus Elfert beeindruckt. Weil sie in eine andere Welt eintaucht.

Bild: Katholischer Gemeindeverband Bremen

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Eine Abiturientin, die in Ostafrika in einer Schule mitarbeiten will, hat Diakon Klaus Elfert beeindruckt. Weil sie in eine andere Welt eintaucht.

Silvia hat ihr Abitur bestanden, erzählt sie mir – und jetzt möchte sie etwas ganz anderes tun: Für ein Jahr nach Uganda gehen und dort in einer Schule mitarbeiten. Diese Schule liegt am Rand der Hauptstadt Kampala und die Bilder, die sie mir davon zeigt, sind ernüchternd: mehr Hütten als Häuser. Um die 60 Kinder sind in den engen Klassenzimmern, manche haben nicht einmal einen Platz zum Sitzen. Draußen gibt es außer der festgetretenen Erde nicht sehr viel. Ein paar Bäume und Sträucher und da und dort ein marodes Spielgerät, das die besten Zeiten längst hinter sich hat.

Und doch haben die Kinder, die hier unterrichtet werden, das Privileg, zur Schule gehen zu können, vielleicht auch zu dürfen. Sie kommen aus armen Familien, oft leben ihre Eltern weiter weg auf dem Land und viele haben gar keine Familie mehr. Bildung - das ist der einzige Weg in eine bessere Zukunft. "Warum machst du das?", frage ich Silvia. Sie hatte lange eine Brieffreundin in Uganda und bekam so Einblicke in die afrikanische Kultur. Der Wunsch, einmal dorthin zu gehen und das Leben mit diesen Menschen zu teilen, ist über viele Jahre gewachsen.

Natürlich spielt auch die Abenteuerlust eine Rolle und die Herausforderung, sich in einer fremden Welt zurechtzufinden. Bei einem kürzeren Aufenthalt in einem palästinensischen Flüchtlingslager hat sie erlebt, was es heißt, unter einfachen Bedingungen zu leben. Gerade das reizt sie: ohne all unsere selbstverständlichen Annehmlichkeiten auszukommen, weil sie entdeckt hat, wie reich ein Leben trotzdem sein kann durch die Beziehungen zu anderen Menschen.

"Sie haben – wie alle Kinder – das Recht auf eine gute Kindheit, auch wenn die Rahmenbedingungen sehr schwierig sind." Ob sie aus einer christlichen Motivation heraus handelt, frage ich sie. "Ich bin keine fromme Kirchgängerin, aber wie sich Jesus für die Benachteiligten eingesetzt hat, das ist schon ein Vorbild für mich." Silvia wird nicht nur als Touristin ein bisschen Exotik schnuppern, sondern wirklich eintauchen in eine völlig andere Welt. Sie wird das Leben dieser Kinder teilen. Persönliche Grenzen entdecken, Spuren hinterlassen, Mut, Neues zu wagen: Ich habe hohen Respekt vor diesem Lebensabschnitt. Bald geht es los, ich wünsche Silvia Gottes Segen.

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  • Klaus Elfert

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