Die Morgenandacht Martin Luther King und seine Vision

Klaus Hagedorn
Klaus Hagedorn

Die Morgenandacht Martin Luther King und seine Vision

Der Bürgerrechtler Martin Luther King war überzeugt, dass Gott für jeden einzelnen Menschen einen Auftrag hat, den es zu entdecken und anzunehmen gilt.

Bild: Katholischer Gemeindeverband Bremen

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Der Bürgerrechtler Martin Luther King war überzeugt, dass Gott für jeden einzelnen Menschen einen Auftrag hat, den es zu entdecken und anzunehmen gilt.

Die Zeiten sind gerade sehr herausfordernd – daher brauche ich die Erinnerung an Menschen mit einer Vision. Ein solcher ist für mich Martin Luther King (1929-1968). Vor 60 Jahren bekam dieser US-amerikanische Bürgerrechtler den Friedensnobelpreis. Bei der Verleihung sagte er: "Ich weigere mich zu glauben, der Mensch sei lediglich Wrack- und Strandgut im Strom des Lebens. Ich weigere mich, die Ansicht zu übernehmen, die Menschheit sei so tragisch der sternenlosen Mitternacht des Rassismus und des Krieges verhaftet, dass der helle Tagesanbruch des Friedens nie Wirklichkeit werden könne. Ich weigere mich, die zynische Meinung zu übernehmen, eine Nation nach der anderen müsse eine militaristische Stufenleiter hinabsteigen bis in die Hölle thermonuklearer Vernichtung. Ich glaube, dass unbewaffnete Wahrheit und bedingungslose Liebe das letzte Wort in der Wirklichkeit haben werden. Das ist der Grund, warum das Recht, auch wenn es vorübergehend unterliegt, stärker ist als triumphierendes Böses." Soweit das Zitat.

Selten hat ein Christ der Weltöffentlichkeit derart direkt den Kern des Christseins beschrieben. Zwischen jeder Zeile stehen die Erfahrungen eines schon zehnjährigen Kampfes für Gerechtigkeit – und gegen Rassismus in den Südstaaten der USA. Genaues Studium ist notwendig und wesentlich – nicht nur der Bibel und der spirituellen Traditionen, sondern auch der ganz realen Lebenssituationen und ihrer Hintergründe. Liebe, Vernunft, Gerechtigkeit: Das sind nicht große Worthülsen für ihn. In ihnen wirken gleichermaßen analytische Vernunft und illusionsloser Glaube.

In Oslo sagte er dann weiter: "Ich besitze die Kühnheit zu glauben, dass Völker allerorten täglich drei Mahlzeiten für ihren Körper, Erziehung und Kultur für ihren Verstand und Würde, Gleichheit und Freiheit für ihren Geist haben können. Ich glaube, dass auf den Anderen ausgerichtete Menschen wiederaufbauen können, was auf sich selbst ausgerichtete Menschen zerstört haben. Ich glaube immer noch, dass die Menschheit mit dem Triumph über Krieg und Blutvergießen gekrönt werden wird." Das sind seine Worte von damals.

Es sind die Visionen der biblischen Propheten und von Jesus. Es ist kein Zufall, dass Martin Luther King so entschieden und so klar in der Ich-Form spricht. Es ist ja der Einzelne, der die entscheidenden Bewegungen in Gang setzt. King steht für diese tief biblische Überzeugung, dass Gott jeden Menschen beim Namen ruft und ihm einen unverwechselbar eigenen Auftrag mitgibt. Jede und jeder von uns ist mit einer besonderen Berufung unterwegs, die es zu entdecken und anzunehmen gilt.

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