Die Morgenandacht Segen

Anja Bär
Anja Bär

Die Morgenandacht Segen

Wenn der Alltag über einem zusammen schwappt, dann ist es gar nicht mehr so leicht, das Gute zu sehen. Pastorin Anja Bär bringt ein Segenslied dazu, Bilanz zu ziehen.

Bild: Bremische Evangelische Kirche

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Es ist Samstagmorgen und ich habe etwas mehr Zeit für mich als sonst. Meine Gedanken wandern zurück in die Woche. Viel stand auf meinen To-Do-Listen. Die Woche war voller Klärungen. Es gab ein paar Zwischenerfolge aber auch Tränen, die ich getrocknet habe. Ich habe Gespräche geführt. Manche waren leichtgängig, andere zäh. Abends fiel ich müde ins Bett. Mein letzter Gedanke: Danke Gott, dass du mich so gut kennst, mich liebst, mit mir bist. Aber die Lesum fehlt.

Die Lesum, der kleine Fluss, in dessen Nachbarschaft ich wohnen darf, habe ich lange nicht gesehen. Dabei ist ein Spaziergang auf dem Deich für mich der reinste Segen. Selbst mit den Hunden schaffe ich es im Moment nur bis in den Garten. Dort toben sie, während ich Mails checke oder Dinge organisiere. Irgendwas ist immer, sage ich mittlerweile fast jeden Tag, weil jeder Tag anders läuft, als ich ihn mir vorgestellt hatte. Dieses "Irgendwas ist immer" nervt mittlerweile. Ich möchte mich nicht mehr so fremdbestimmen lassen. Ich möchte durchatmen, lachen, mich freuen an guten Dingen und schönen Momenten. Doch wie so oft ist mir der Blick verstellt und ich übersehe, was alles schon da ist, wie beschenkt ich bin.

Ein Lied hilft mir, den Blick zu klären und zu sehen, wie gut es mir geht. Es ist ein modernes Segenslied. Wir singen es manchmal im Gottesdienst. Da heißt es: "Wir beten für Segen, für Frieden hier, Trost für Familien und Schutz in jeder Nacht. Wir wollen Heilung, Gutes nur von dir. Und dass deine starke Hand das Leben leichter macht. Die ganze Zeit hörst du uns wirklich zu. Denn du liebst uns so sehr und gibst uns um so mehr." Ich habe eine Familie, die mich liebt. Freunde, die mit mir durch mein Leben gehen, die all die Tiefen, die Stürze und Selbstzweifel aushalten. Freunde, die nicht weglaufen, wenn ich vor mir selbst am liebsten weglaufen würde. Menschen, die da sind und mir Kraft und neuen Mut geben.
Ja, ich bin reich beschenkt, gesegnet. In all den Tiefen und Unwirklichkeiten meines Lebens ist Gott da, hört mir zu und gibt mir viel mehr als ich manchmal sehen kann.

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  • Anja Bär

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