Die Morgenandacht Freundschaft
Stand: 2. November 2023.
Die Morgenandacht Freundschaft
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40 Jahre Freundschaft! Vor einem Monat hatten wir ein besonders Jubiläum. 40 Jahre, in denen wir so viel miteinander erlebt haben. 40 Jahre, in denen wir gemeinsam älter geworden sind. Wir haben uns damals im Studentenwohnheim kennen gelernt. Zogen dann in eine gemeinsame Wohnung. Wir drei studierten ganz unterschiedliche Fächer. Und das war gut, denn die Diskussionen, Informationen, Gedankenaustausche waren eine große Bereicherung. Wir haben über Gott und die Welt gesprochen. Gemeinsam gefeiert, gelacht, gesungen, waren albern. Waren glücklich und unglücklich verliebt. Wir waren unzertrennlich.
Dann trennten sich unsere Wege, wir studierten weiter an anderen Orten, machten Examen und bekamen in unterschiedlichen Städten unsere Arbeitsplätze. Unsere Freundschaft trennte sich deshalb nicht. Ein ganz festes Band ist entstanden. Ein Band, das uns über die Jahre trotz größerer Entfernung zusammen gehalten hat. Solche Freundschaften sind wertvoll und überhaupt nicht selbstverständlich. Das habe ich in den Coronajahren bitter lernen müssen. Nicht jede Freundschaft war tragfähig und die Erkenntnis war traurig. Um so besser, wenn man Menschen im Laufe des Lebens kennen lernen darf, die sich als wirkliche Freunde beweisen.
Die Bibel ist oft sehr weise. Da heißt es bei Jesus Sirach: "Ein treuer Freund ist ein starker Schutz; wer den findet, der findet einen großen Schatz. Ein treuer Freund ist nicht mit Gold aufzuwiegen, und sein Wert ist nicht hoch genug zu schätzen. Ein treuer Freund ist ein Trost im Leben." "Freunde sind die Familie, die du dir aussuchst", so singt es Michael Patrick Kelly in einem Lied. Ja, die beiden Zitate kann ich nur unterstreichen.
Meine Familie ist mir wichtig und ich bin froh, sie zu haben. Doch mit meinen Freunden ist es noch einmal etwas anders. Da kommt für mich die Seelenverbundenheit dazu. Seelen, die zueinander gefunden haben und sich gegenseitig verantwortlich fühlen. Meine Freunde und ich sehen uns nicht sehr häufig. Wir bekommen nicht mehr viel vom Alltag der anderen mit. Und doch sind wir uns immer wieder ganz nahe, wenn wir uns treffen. Da ist eine so große Vertrautheit. Wir können immer noch über dieselben Witze lachen. Wir können immer noch über dieselben traurigen Dinge weinen. Und wir sind froh und dankbar, dass uns Gott damals vor 40 Jahren an den gemeinsamen Ort geführt hat. Uns diesen großen und wunderbaren Schatz geschenkt hat.
Ich freue mich schon jetzt auf unser nächstes Treffen.