Die Morgenandacht Traci Blackmon

Wolkenhimmel, dahinter Lichtstrahl

Die Morgenandacht Traci Blackmon

Traci Blackmon ist eine schwarze Pastorin in den USA. Dennoch ist Traci mit enem weißen Gott aufgewachsen. Alle Bilder und Filme zeigten dieses Bild von Gott. Sie entdeckte erst später, dass alle Bilder Gott nur unzureichend darstellen. Gott ist sehr viel mehr als all das, was Menschen sich vorstellen.

Bild: Pixabay

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Traci Blackmon ist eine schwarze Pastorin in den USA. Dennoch ist Traci mit enem weißen Gott aufgewachsen. Alle Bilder und Filme zeigten dieses Bild von Gott. Sie entdeckte erst später, dass alle Bilder Gott nur unzureichend darstellen. Gott ist sehr viel mehr als all das, was Menschen sich vorstellen.

Traci Blackmon  ist Pastorin der United Church of Christ, unserer Partnerkirche in den USA. Sie ist Afroamerikanerin. Sie erzählt aus ihrer Kindheit, wie sie aufwuchs mit den Gottesdiensten in der Kirche ihrer Großeltern. Dort saß sie in der Bank. Sie hatte Zeit, sich umzuschauen und lernte Lieder und Geschichten über Gott. Daraus bildete sich in ihr ein Bild von Gott, das im ersten Moment überraschen mag, aber nur im ersten Moment. Ihr Gott war weiß. Sie schreibt:

"Dass Gott Weiß war, habe ich mir aus den Büchern der Sonntagsschule hergeleitet und aus dem Film "Die zehn Gebote" mit Charlton Heston als Moses. Dann waren da noch die Buntglasfenster in den Kirchen. Ein beliebtes Motiv war Jesus auf einem Stein sitzend, umringt von Kindern. Es waren alles weiße Kinder, die bei einem Mann aus Palästina, semitischer Abstammung, saßen, welcher fälschlicherweise als weiß dargestellt wurde."

Mich hat diese Schilderung von Tracy Blackmon sehr nachdenklich gemacht. Ein kleines, schwarzes Mädchen stellt sich Gott als weißen Mann vor. Dieser Gott ist ein natürlicher Verbündeter für die, die auch weiß sind. Für alle anderen, die es nicht sind, ist das ein Beweis der eigenen Minderwertigkeit.

Wie ist Gott? Die biblische Überlieferung ist darüber im Gespräch. Menschen unterschiedlichster Herkunft und Kultur kommen in der Bibel zu Wort und erzählen Geschichten. Die Bilder, die in der Bibel von Gott entworfen werden, sind vielfältig. So ist es richtig. Gott ist nicht männlich, nicht weiblich, nicht schwarz, nicht weiß. Aber Gott ist unerschöpfliche Güte, Geduld und Barmherzigkeit. Er will vergeben. Er will sich unser erbarmen. So ist Gott! Dieses Bild tritt uns zum Beispiel im Buch des Propheten Micha entgegen. "Gott hält nicht fest am Zorn, denn er hat Gefallen an Gnade", heißt es da.

Was für eine Befreiung ist das! Loszukommen von Bildern, die Gott festlegen. Sie legen ja nicht nur Gott fest, sondern auch uns. Sie halten uns fest in Schubladen wie "oben und unten", "mächtig und ohnmächtig", "weiß und schwarz". Wie befreiend ist es dagegen, Gott zu erkennen als Liebe und als Weg in die Freiheit.

Tracy Blackmon beschreibt so eine Erfahrung:

"In der Kirche meiner Großmutter fühlte ich die Gegenwart Gottes. Ich fühlte sie im rhythmischen Takt des gesungenen Lobes.

Ich wusste, dass Gott tanzte.

Ich wusste, dass Gott zuhörte.

Ich wusste, dass Gott sprach.

Ich wusste, dass Gott mich liebte."

Autor/Autorin

  • Pastorin Inge Kuschnerus

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