Die Morgenandacht Reicher Fischfang im See Genezareth
Stand: 7. September 2023.
Die Morgenandacht Reicher Fischfang im See Genezareth
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Für die Morgenandachten in dieser Woche habe ich mir das Evangelium angeschaut und die Menschen, die mit Jesus zu tun haben. Aus ihrer Sicht spreche ich über das Evangelium. Heute schlüpfe ich in die Rolle des Apostels Andreas.
Ich saß mit meinem Bruder Simon am Ufer des Sees Genezareth. Die ganze Nacht waren wir mit unseren Booten draußen auf dem See gewesen. Aber wir hatten kaum einen Fisch gefangen. Jetzt war es hell und tagsüber versteckten sich die Fische. Wir wuschen unsere Netze und besserten sie aus. Heute Nacht brauchten wir sie wieder.
"Schau mal, wer da kommt!", sprach ich meinen Bruder an. Simon schaute auf. Jesus kam. Wir hatten ihn vor einigen Tagen kennen gelernt. Ein ganz besonderer Mensch. Jesus kam aber nicht allein, viele Menschen folgten ihm. Offensichtlich wollten sie hören, was er über Gott erzählte.
"Komm Andreas, wir wollen ihm auch zuhören", sagte Simon. Plötzlich kam Jesus auf uns zu. "Petrus, kannst du mich bitte in deinem Boot ein Stück auf das Wasser hinausfahren?", bat er. "Dann können die Menschen mich besser hören."
Natürlich wollten wir Jesus diesen Gefallen tun. Also fuhren wir mit Jesus im Boot aufs Wasser hinaus und Jesus begann, zu den Leuten zu sprechen. Jetzt konnte jeder ihn gut verstehen. Wir waren schon ein bißchen stolz, dass Jesus uns gefragt hatte. Da habe ich mich zum ersten Mal gefragt, ob er vielleicht etwas mit uns vorhat.
Als Jesus fertig war, sprach er meinen Bruder an: "Petrus, fahr‘ noch weiter hinaus, dorthin, wo das Wasser ganz tief ist. Und dann werft eure Netze aus." Was Jesus da vorschlug, war einfach sinnlos. Wir würden nichts fangen. Also sagte mein Bruder zu ihm: "Jesus, wir haben doch schon die ganze Nacht gefischt, aber kein Fisch ging ins Netz. Und jetzt bei Tage, da werden die Fische sich noch weniger fangen lassen."
Aber dann machte er eine Pause und sagte plötzlich: "Ja, Jesus, wenn du es sagst, dann fahren wir noch einmal raus und werfen die Netze aus." Was war denn mit meinem Bruder los? Woher dieser plötzliche Sinneswandel?
So fuhren wir weiter auf den See hinaus. An der tiefsten Stelle warfen wir die Netze aus. Es dauerte nicht lange, da wimmelte es nur so von Fischen um unser Boot. Sofort begannen wir, die Netze einzuholen. "Wir müssen vorsichtig sein, damit die Netze nicht reißen!", rief Simon. Als wir wieder am Ufer waren, staunten wir. So einen großen Fang hatten wir noch nie gemacht.
Plötzlich fiel Simon Jesus vor die Füße. "Bitte geh weg von mir, Herr!", sprach er. "Ich bin deiner nicht wert." Was war das denn? Und Simon fuhr fort: "Wir sind doch nur einfache Fischer, machen unsere Fehler, schlagen auch mal über die Strenge, denken an uns, an unser Geld – Wir passen nicht zu dir."
"Fürchtet euch nicht!", sagte Jesus dann zu uns. "Habt keine Angst. Ihr seid mir wichtig, ich brauche euch. Kommt mit mir!." Da wurde mir warm ums Herz. Wir sind ihm wichtig, jeder von uns. Und er braucht uns.
Als wir die Boote an Land gebracht hatten, ließen wir alles stehen und liegen. Wir wollten mit Jesus gehen und ihm helfen, den Menschen in Wort und Tat von Gott zu erzählen.