Die Morgenandacht Mitten im Sturm

Wolkenhimmel, dahinter Lichtstrahl

Die Morgenandacht Mitten im Sturm

Gott ist mittendrin in den Wellen, wo alles unsicher ist und ruft uns auf, keine Angst zu haben. glaubt Caritas-Mitarbeiter Ingo Wilberding.

Bild: Pixabay

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Gott ist mittendrin in den Wellen, wo alles unsicher ist und ruft uns auf, keine Angst zu haben. glaubt Caritas-Mitarbeiter Ingo Wilberding.

Manchmal will ich mich einfach zurückziehen – allein sein mit der Decke über dem Kopf. Da gibt es diesen Moment, wenn auf einmal alles zu viel erscheint und ich den Überblick und die Kontrolle über die vielen Baustellen des Lebens verliere. Familie, Arbeit, Ehrenamt, Freunde, … und dann ja auch noch ich selber…
Ich kann nicht mehr, ruft dann jede Zelle des Körpers. Das Gehirn will zur Ruhe kommen, der Körper braucht Entspannung. Ich kann nicht mehr klar sehen und schon gar nicht mehr klar denken. Ich weiß nicht mehr, wo oben und unten ist. Manchmal ist er dann einfach da, der Geist der Furcht.
Und genau jetzt kommt Jesus. Fürchtet euch nicht Habt keine Angst, ich bin es. Dringt er damit durch? Durch das ganze laute Dröhnen meiner Angst? Ich bin es. Fürchte dich nicht.
Dabei geht es nicht darum, die Ängste und Furcht einfach wegzunehmen – keine Zauberei und keine Verleugnung der Wirklichkeit. Es geht darum, der Furcht ihre Grenzen aufzuweisen. Ihr den Anspruch auf mein Leben streitig zu machen und sie nicht überhand nehmen zu lassen.
Denn das ist die große Gefahr bei der Angst: Dass man vor lauter Angst vor der Angst noch ängstlicher wird. Keinen Ausweg mehr sieht.

Manchmal gibt es diese Momente, da kann ich die leise Stimme hören in mir – seine leise Stimme, die mir zuflüstert: Fürchte dich nicht, alles wird gut. Du schaffst es.
Kann ich den Gedanken zulassen? Dass da jemand ist, der mit Mut machen will? Mir die Hand entgegenstreckt und mir zuflüstert: Hab keine Angst, du wirst nicht untergehen, du schaffst das. Durchatmen.
Ich halte dich fest, egal, wie hoch die Wellen sind. Egal ob dein Glaube groß ist oder gerade ganz klein. Gott ist mittendrin in den Wellen, mitten im Sturm, gerade da, wo alles unsicher ist. Mitten in meiner Angst, Verzweiflung und Überforderung.
Trau dich, sagt Jesus, zweifle nicht, ich bin ja da. Er erinnert mich an das, was mich trägt und hält, was da ist und nicht verloren geht.
Ja, ich ginge gern mit solchem Mut durch die Tage. Mit Vertrauen auf die Zusage leben: Ich habe euch nicht einen Geist der Furcht gegeben, sondern einen Geist der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.
Dieser Mutmach-Geist ist einfach da. Geschenkt. Dieser Zusage darf ich trauen. Ihm darf ich glauben. Glauben bedeutet also nicht, keine Angst mehr zu haben, das wäre naiv. Glauben bedeutet auch nicht, die Angst zu verdrängen und sich stark zu geben. Glauben kann die Angst verändern. Resilient machen gegen die Dunkelheiten, in denen alles zu viel scheint und der Angst zu sagen: Bis hierher und nicht weiter.

Autor/Autorin

  • Ingo Wilberding

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