Die Morgenandacht Geh' Fischen!

Anja Bär
Anja Bär

Die Morgenandacht Geh' Fischen!

Was haben Angeln und Lieben gemeinsam? Beides braucht Zeit, Geduld und Aufmerksamkeit. Pastorin Anja Bär feiert an diesem Sonntag den "Geh-Angeln-Tag" und entdeckt die Berufung eines Jesusjüngers neu.

Bild: Bremische Evangelische Kirche

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Ich mag außergewöhnliche Festtage. Tage, die besondere Schwerpunkte setzen. Heute ist so ein besonderer Tag. Heute ist der Geh-Angeln-Tag. Manchmal wird er auch Geh-Fischen-Tag genannt. Angeln ist eine friedvolle, eine langsame Beschäftigung. Wer angelt hat keine Zeit für Eile. Angeln war für mich immer ein etwas seltsames Hobby. Da sitzt ein Mensch mit einem Stock am oder auf dem Wasser und wartet, dass etwas passiert. Langweilig, dachte ich immer. Da passiert ja nie etwas und wenn doch, dann ist der Fisch zu klein und muss wieder zurück ins Wasser. Langweilig! Oder?

Wer angelt und erfolgreich sein will – also einen guten Fang machen will – muss die Gegebenheiten kennen. Welche Fische kann ich hier fangen? Welcher" Köder ist sinnvoll, weil der dem Fisch schmeckt? Zu welcher Tageszeit werfe ich meine Angel aus? Wo lege ich welche Netze ins Wasser?

Eine der ältesten niedergeschriebenen Geschichten vom Fischfang steht in der Bibel. Petrus war ein Mann, der am See Genezareth seinen Lebensunterhalt mit Fischen verdiente. Eines Tages, am Ende einer langen, erfolglosen Nacht stand ein Mann am Ufer des Sees. Er sah den Fischern entgegen, sah ihre Enttäuschung und Erschöpfung und er forderte Petrus auf, die Netze noch einmal auszuwerfen. Am Ende einer langen Nacht, in der alle Erfahrungen, alles Wissen erfolglos blieb. Irgendwas Besonderes ist an diesem Mann. Petrus hört auf ihn und wirft die Netze aus. Ein letztes Mal. Und dieses Mal ist er erfolgreich. So sehr, dass die Netze zu reißen drohen. Die Kollegen müssen mit ran. So was haben sie noch nie erlebt. Gegen alle Erfahrung, gegen alles tradierte und auch selbst erarbeitete Wissen holen sie hier einen Fang an Land, der den Lebensunterhalt mehr als absichert.

Der Mann am Ufer ist Jesus und als der reiche Fang an Land gebracht ist, sagt Jesus zu Petrus: Nun komm mit mir. Von nun an sollst du keine Fische mehr fangen, sondern Menschen für die Gute Nachricht der Liebe Gottes gewinnen. Menschen für die Liebe Gottes gewinnen. Das ist eine schöne Aufgabe und sie braucht – ähnlich wie die Sache mit dem Fischen – Zeit. Denn die Liebe ist keine eilige Sache. Sie braucht Zeit, Geduld, Aufmerksamkeit.

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  • Anja Bär

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