Die Morgenandacht Lieben lohnt sich

Ragna Miller
Ragna Miller

Die Morgenandacht Lieben lohnt sich

Palichnologie ist die Wissenschaft von den Fußspuren. Pastorin Ragna Miller geht in dieser Woche auf Spurensuche. Heute auf die Suche nach Spuren der Liebe.

Bild: Bremische Evangelische Kirche

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Spurensuche ist eine gute Sache. Eine Fußspur – das ist der Abdruck eines Fußes, einer Pfote, einer Kralle auf einer Fläche. Es gibt eine ganze Wissenschaft, die sich quasi nur mit Fußspuren befasst. Palichnologie heißt sie und die Forscher*innen suchen nach all den Spuren, die das vergangene Leben in der Oberfläche der Erde so hinterlassen hat. Spuren kann man hinterlassen. Zum Beispiel, wenn ein Mensch durch den Sand geht. Dann haben sich seine Fußspuren in den Sand eingeprägt.

Spuren kann man auch entdecken. Immer dann, wenn man im richtigen Moment seinen Blick senkt. Dann entdecke ich Spuren, die jemand hinterlassen hat. Spuren im Sand, an Wänden, in Briefen. Spuren in meinem Kopf, in meinem Herzen. Ich entdecke Spuren meiner Eltern. Spuren von Menschen, die mir fremd sind. Spuren von großen Denkerinnen und kleinen Wichtigtuern. Spuren von diesem und jener.

Und manchmal finde ich Spuren von Jesus – diesem Mann aus Nazareth. Menschensohn und Gotteskind. Ich gehe durch meinen Tag und mir fällt ein Satz ein, den Jesus gesagt hat. Einer seiner monumentalen Sätze. Liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Hat Jesus gesagt. Da steh ich also, hab eine Spur gefunden. Denke: Lieben lohnt sich. Auch montags. Auch mit Stress. Auch wenn andere Leute mich nerven. Auch wenn ich andere Leute nerve. Lieben lohnt sich. Es lohnt sich, die anderen Menschen zu lieben. Es lohnt sich, mich selbst zu lieben. Es lohnt sich, genau das einzufordern. Liebe.

Lieben ist nicht banal und nicht rosarot. Liebe ist oft mit grauen Rändern und ähnlich wichtig wie Wasser und Brot. Lieben ist ein hehres Ziel und eine große Aufgabe. Und auch wenn ich an manchen Tagen diese Spur lieber eingrabe: Lieben lohnt sich. Auch montags. Auch mit Stress. Versuch dich selbst zu lieben, wenn du deinen Ansprüchen mal wieder nicht gerecht geworden bist. Versuch den Trottel zu lieben, der dich an der Supermarktkasse von der Seite anpöbelt. Versuch dich selbst zu lieben, auch wenn dir niemand sagt, dass du wunderbar bist. Denn das bist du. Mit allen Fehlern und Macken. Und Jesus hat gesagt: Lieben deinen Nächsten wie dich selbst. Lieben lohnt sich. Lieben macht halt nicht immer nur Spaß. Aber lohnt sich. Und ich denke: ich suche diese Spur morgen gleich noch mal.

Autor/Autorin

  • Ragna Miller

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