Die Morgenandacht Was Jesus immer als erstes wünschte

Ingo Wilberding
Ingo Wilberding

Die Morgenandacht Was Jesus immer als erstes wünschte

Als Auferstandener hat Jesus den Jüngerinnen und Jüngern stets als erstes den Frieden gewünscht, sagt Ingo Wilberding. Er sieht darin eine Vision.

Bild: Katholischer Gemeindeverband Bremen

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Als Auferstandener hat Jesus den Jüngerinnen und Jüngern stets als erstes den Frieden gewünscht, sagt Ingo Wilberding. Er sieht darin eine Vision.

In seinen Abschiedsreden macht Jesus seine wichtigsten Dinge deutlich, seine Herzensangelegenheiten. In den katholischen Gottesdiensten wird am heutigen Sonntag aus den Abschiedsreden gelesen. In diesen Texten aus dem Johannesevangelium wird das Vermächtnis Jesu erkennbar. Jesus teilt dabei nicht nur seine Herzensangelegenheiten mit, er versieht sie auch mit einem Auftrag – mit einem wirkmächtigen sogar: "Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht einen Frieden, wie die Welt ihn gibt, gebe ich euch."
Der neue Papst Leo XIV zitierte genau diesen Satz, als er nach seiner Wahl auf den Balkon trat. Frieden – der erste, der wichtigste Wunsch und das höchste und wichtigste Ziel.

Jesus wollte für die Seinen einen Frieden, den die Welt nicht hergibt. Immer wieder tritt er als Auferstandener zwischen seine Jüngerinnen und Jünger und wünscht als erstes: "Der Friede sei mit euch." Immer wieder hören wir heute noch in den Wochen zwischen Ostern und Pfingsten davon. Was aber ist dieser über-weltliche Friede? Versagt hier die Welt? Oder der Mensch? Nein, ich glaube nicht. Ich glaube, Jesus benennt hier eine Grenze. Der Friede, der von Gott kommt und den die Religionen suchen, er liegt hinter den Dingen, jenseits der materiellen Welt. Gott, das ist doch immer auch die Frage nach dem, was die Welt im Letzten trägt und zusammenhält. Was, wie ich glaube, wichtig für uns Menschen ist. Wir können nicht alles in dieser Welt verorten. Und müssen es auch nicht. Es gibt ein Davor und Danach – und ein Darüber hinaus.

Frieden, der von Gott kommt, erschöpft sich nicht in einem Waffenstillstand oder in politischen Arrangements. Der Friede, den Jesus meint, leuchtet auf in Augenblicken, wo wir wissen, dass sich hinter allem mehr Sinn auftut, als wir gemeinhin meinen. Wo ich sozusagen kurz Einblick in die Ewigkeit nehmen darf und mich geborgen fühle. Aber: Hier geht es nicht um Weltflucht. Das schließt sich mit Blick auf Jesus aus. Er, der Gott, der als Mensch in die Welt kam. Aber es ist schon eine Art Träumerei. Eine Vision.

Und ohne die wird es nicht gehen. Wenn das Ziel wirklich ein umfassender Frieden im Inneren und Äußeren ist, dann kann er nicht in dieser Welt allein verortet sein. "Meinen Frieden gebe ich euch" spricht davon. Es ist die Vision, dass, wenn wir Menschen miteinander am gleichen Ziel arbeiten und bauen, er selbst hinzukommt. Einsatz für die Welt, ein beherztes Zu- und Anpacken, das gehört für mich zu Christus und damit zum Christentum. Und als Netz darunter: Friede, und Geborgenheit in Gott. Ich wünsche Ihnen einen schönen Sonntag.

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