Die Morgenandacht Vertrauen

Sabine Kurth
Sabine Kurth

Die Morgenandacht Vertrauen

Ohne Vertrauen kann Pastorin Sabine Kurth nicht leben. Aber sie erlebt auch die Brüchigkeit von Vertrauen und schätzt seinen Wert umso höher.

Bild: Radio Bremen

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Vertrauen. Das brauche ich. Ohne kann ich nicht leben. Ich vertraue anderen Menschen, manchmal ohne zu wissen warum. Sympathie, gute Gespräche, eindrückliche Begegnungen sind wichtig. Am meisten habe ich Vertrauen zu Menschen, weil ich die Erfahrung gemacht habe, sie sind für mich da. Genauso ist mir wichtig, dass andere mir vertrauen. Sich mir anvertrauen. Sich auf mich verlassen können.

Schlimm, wenn ich merke, dass mein Vertrauen missbraucht wurde. Dass Freunde nicht ehrlich sind, hinter meinem Rücken reden, statt mit mir selbst zu sprechen. Genauso schlimm, wenn andere das Vertrauen in mich verlieren. Finden, dass ich sie im Stich gelassen habe und nicht mehr zuverlässig bin. Einmal verlorenes Vertrauen lässt sich schwer wieder aufbauen. Ich brauche aber dieses Gefühl, vertrauen zu können. Möchte auch anderen  Vertrauen geben. Für mich eine Grundlage meines Lebens.

Vertrauen macht es möglich, mich mal fallen zu lassen. Weil ein anderer für mich die Verantwortung übernimmt. Es macht möglich, dass ich Dinge abgeben kann. Nicht alles alleine machen muss. Vertrauen ist so wertvoll. Ich vertraue Gott. Vertraue ihm, dass er mich sieht und er mich im Leben trägt, mich immer begleitet. Gottvertrauen! Leicht, wenn das Leben rosig, gradlinig und sonnig ist.

In guten Tagen lässt es sich leicht sagen: Ja, Gott vertraue ich. Er ist bei mir. Aber wie sieht es in den anderen Zeiten aus? Wenn ich Angst und Zweifel habe. Angst, weil ich eine Diagnose bekommen habe, die kaum Hoffnung lässt. Zweifel, dass ich die vor mir liegende Aufgabe nicht schaffe. Angst, weil ich den Schmerz nicht mehr aushalte, wenn ich am Grab stehe und keine Umarmung mehr möglich ist. Zeiten, die Zweifel säen: Wo ist er denn nun der Gott der Liebe? Wo ist denn nun seine Hilfe, die er so gerne verspricht?

Da ist es manchmal schwer zu sagen: Ich vertraue Gott, er meint es gut mit mir. Aber dann höre ich die Stimme in mir: Glaube und vertraue. Manchmal ist sie so klein und leise. Dann brauche ich Menschen an meiner Seite, die mit mir aushalten. Meine Zweifel hören, mit mir über den Glauben reden und die mit mir beten. Die mich erinnern. Erinnern an das, was bisher schon gewesen ist. Mit Gott und mir. Als Gott doch ganz nah war. Oft schon in meinem Leben. Er hat mir die Kraft gegeben, um wieder aufstehen zu können. Zwar wund, verwundet, doch mit dem Entschluss: Ich mache weiter. Darauf vertraue ich. Gott klebt die Lebensscherben, er steht mit mir immer wieder auf und schenkt Licht im richtigen Moment.

Darauf vertraue ich!

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  • Sabine Kurth

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