Die Morgenandacht (Un)Glauben

Anja Bär
Anja Bär

Die Morgenandacht (Un)Glauben

Glaube und Unglaube sind Verwandte und zusammen wichtig, davon ist Pastorin Anja Bär überzeugt.

Bild: Bremische Evangelische Kirche

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Glaube und Unglaube sind Verwandte und zusammen wichtig, davon ist Pastorin Anja Bär überzeugt.

Wir sitzen zusammen und reden miteinander. Über alles mögliche. Kaffee und Kuchen machen es leichter, sich mitzuteilen. Gemeinsames Essen kann wirklich eine Brücke bauen. Sie beginnen Vertrauen zu schöpfen. Und sie fangen an zu erzählen. Von ihren Träumen und Hoffnungen. Von ihrem Scheitern und immer wieder Aufstehen. Von ihrer Gewissheit, dass Gott sie genau hier an diesen Ort geschickt hatte. Unverständnis war ihnen entgegengeschlagen. Wie könnt ihr alles aufgeben. Euer Haus, eure Freunde, eure Familie. Und dann so weit weg. Eine ganze Tagesreise weit. Wie könnt ihr nur?

Sie waren so gewiss und voller Vertrauen, Hoffnung und Glauben losgezogen. Der Start war auch gut. Dann kamen die ersten Probleme. Die Kinder waren glücklich und unglücklich zugleich. Die Schwierigkeiten nahmen zu. Beziehungen ließen sich nicht aufbauen. Menschen drehten sich weg, wenn sie vor die Tür gingen. Wo war denn nun die Verheißung? Hatten sie falsch verstanden? Warum wurden sie so gestraft? Auch ihre Ehe geriet in Bedrängnis.

Wir erzählen und hören und schweigen miteinander. Bis es aus ihr rausbricht: Wie konnte das passieren? Alles sah so gut aus. Die Kinder wollen hier nicht mehr weg. Wir haben das Gefühl, nach Hause gekommen zu sein. Und doch erfahren wir Ablehnung, Zurückweisung. Was ist nur los? Ich klage es ein ums andere Mal Gott und nichts passiert. Was soll das?

Mir fällt eine der berühmten Heilungsgeschichten der Bibel ein. Ein epileptischer Junge hat in aller Öffentlichkeit einen Anfall. Jesus ist da, doch hilft er ihm nicht. Er redet erstmal mit dem Vater. Klärt mit ihm seine persönliche Situation. Bis der Vater ihn bittet, zu helfen, wenn es möglich sei. Nichts ist unmöglich dem der glaubt, sagt Jesus ihm und der Vater antwortet, ja er schreit es geradezu heraus: Ich glaube, hilf mir zu glauben. Ja, sagt sie zu mir. So geht es mir. Ich glaube und brauche zugleich Hilfe dazu. Ich sage ihr: Deinen Unglauben, den mag ich und Jesus mag ihn auch. Daran halte fest, dass du Jesus bittest, dir beim Glauben zu helfen. Er ist der Beste, der Einzige dafür.

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Der Samstagmorgen mit Jörn Albrecht

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