Die Morgenandacht Ostern – das große Fest der Hoffnung

Heinrich Dierkes
Heinrich Dierkes

Die Morgenandacht Ostern – das große Fest der Hoffnung

Hoffnung – das ist ein Sehnsuchtswort, das Kraft und Mut schenken kann für unser Leben, ist der Theologe Heinrich Dierkes überzeugt.

Bild: Katholischer Gelmeindeverband Bremen

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Hoffnung – das ist ein Sehnsuchtswort, das Kraft und Mut schenken kann für unser Leben, ist der Theologe Heinrich Dierkes überzeugt.

Schließlich ist natürlich auch Hoffnung ein Sehnsuchtswort. Denn ohne Hoffnung geht es nicht. Ohne Hoffnung ist nichts, ohne Hoffnung ist Leere, denn man kann unmöglich alles schon jetzt und sofort haben. Und genauso, wie ich es haben will. Nicht umsonst ist Hoffnung eines der großen Worte der Spiritualität. Spiritualität ist Hoffnung – die Hoffnung nämlich, dass da noch immer etwas ist, dass das noch nicht alles gewesen sein kann. Und mit diesem ganz anderen kann ich Kontakt aufnehmen. Davon kann ich mich bereichern und weiterführen lassen. Ich hoffe darauf, dass es Rituale gibt, die mir Kontakt ermöglichen. Und das mich das führt und leitet.

"Glaube aber ist: Feststehen in dem, was man erhofft, Überzeugtsein von Dingen, die man nicht sieht." Schreibt der Apostel Paulus in seinem Brief an die Hebräer. "Feststehen", "Überzeugtsein" – das ist Hoffnung. Christinnen und Christen leben gerade in der Fastenzeit. Die bereitet auf das Osterfest vor. Das ist das große Fest der Hoffnung und einer der Kernpunkte christlicher Identität: der Tod hat nicht das letzte Wort, sondern das Leben! Jesus Christus bleibt nicht im Grab, er bleibt nicht im Tod, sondern ihm wird Auferstehung geschenkt. Der Tod verliert – das Leben gewinnt. Stärker als der Tod ist das Leben.

Und so ist eben Hoffnung auch so ein Licht-, so ein Sehnsuchtswort, das Kraft und Mut gibt für unser Leben. Wo noch Hoffnung ist, da ist noch nicht alles verloren. Wo noch Hoffnung gelebt werden kann, da geht es weiter, da kann ich Mut bekommen, da wird mir Kraft geschenkt. Ich spüre, ich erhoffe: besser geht es noch immer! Ich kann daran arbeiten, es lohnt sich, sich dafür einzusetzen, dass die Lage sich verbessert, dass Leben neu, dass es anders wird. Und daher: was wünsche ich mir für den heutigen Tag? Was erhoffe ich mir? Und was kann ich dafür tun? Wo bin ich gefragt?

Andreas Knapp drückt es in seinem Gedicht "Nicht zu vergessen" so aus:

was dir geschenkt wird

das flimmern der sonne

das freundliche auge

die späte rose

nimm sie nicht in besitz

nicht aus zisternen

nur aus quellen

fließt lebendiges wasser

lebe alles als geschenk

in jedem augenblick

dir zugespielt

bleibe unablässig

auf empfang

Ich wünsche Ihnen auch heute viel Hoffnung – und einen guten Empfang!

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  • Heinrich Dierkes

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