Die Morgenandacht Vertrauen dass es hell wird

Zu einer modernen Lichttechnik in Gebäuden gehören Sensoren, die erkennen, ob jemand den Raum betritt oder verlässt. Dementsprechend schaltet das Licht An oder Aus. In manchen Gebäuden, oftmals in Treppenhäusern, passiert es, dass der Sensor immer erst einen kleinen Moment zu spät reagiert. Dennoch bewegen wir uns in das Dunkle hinein, im Vertrauen, dass es hell wird. Kennen sie das auch?

So war es bei mir letzte Woche. Ich stand im Dunkel vor einem großen, unbekannten Gebäude, es war 19:30 Uhr. Die Eingangstür wurde per Summer geöffnet, ich trat ins finstere Treppenhaus, und nichts passierte. Kein Licht ging an. Das sind dann die Momente, wo man beginnt sich in das Dunkel hinein zu tasten, auf der Suche nach einem Lichtschalter. Ich fand keinen, doch plötzlich ging das Licht an. Der Sensor hatte mich erfasst. Jetzt war der Weg klar.

So etwas wünschen wir uns bei herausfordernden Lebenssituationen. Früher oder später kommen wir im Leben an einen Abschnitt des Wegs, auf dem wir, aus welchem Grund auch immer, ohne Licht dastehen. Der nächste Schritt ist alles andere als selbstverständlich. Weit und breit ist kein Lichtschalter und kein Sensor. Jetzt weiter zu gehen, erfordert Mut, den man nicht zu haben meint.

Es gibt diese Zeiten in unserem Leben, da stehen wir im Dunkeln, und dann gilt es, eine Strecke durch die Dunkelheit zu gehen. Auf der Suche nach Licht, – oder wenigstens nach einem Geländer, im Vertrauen das es hell wird. Das Geländer kann für Gott stehen, oder auch für jeden von uns. An dieser Stelle kommen nämlich wir alle ins Spiel, Menschen, die selbst an diesem Punkt standen und eine ähnliche Strecke durch die Dunkelheit gehen mussten. Wir können einander Geländer sein, eine stellvertretende Hoffnung für alle, die gerade überhaupt keinen Lichtschein sehen und ihnen zuflüstern:

Wir können darauf vertrauen, dass es hell wird.

zz