ARD-Radiofestival: Jazz: Nachruf Ernst-Ludwig Petrowsky
Der Saxofonist und Klarinettist Ernst-Ludwig Petrowsky war so etwas wie die Vaterfigur des freien Jazz im Osten Deutschlands, eine Institution, eine moralische Instanz und ein unbeugsamer Charakter. Er spielte aber auch regelmäßig in Europa und den Vereinigten Staaten. Noch im vergangenen Jahr wurde Petrowsky mit dem Deutschen Jazzpreis für sein Lebenswerk geehrt.
Ernst-Ludwig Petrowsky hat in den unterschiedlichsten Formaten und Stilistiken gearbeitet, vom Duo über das Ensemble Studio vier und die Berliner Rundfunk Band bis zur George Gruntz Konzert Jazzband und dem Globe Unity Orchestra. Auch in gemeinsamen musikalischen Abenteuern mit seiner Lebensgefährtig, der Sängerin Uschi Brüning mit Ernst-Ludwig Petrowsky, hat ein Musiker die Szene verlassen, der seit den 50er-Jahren als tonangebend bezeichnet werden darf. Einer der großen Wegbereiter für neue Freiheiten im Jazz.
Die ursprünglich geplante Sendung: "NO MAN IS AN ISLAND – Karl Berger 1995 in Donaueschingen" muss leider entfallen, ist aber auf der Seite des ARD-Radiofestivals hörbar.
Er war Vibrafonist, Pianist, Lehrer. Im April 2023 ist Karl Berger mit 88 Jahren in seiner Wahlheimat USA gestorben. Nachdem der gebürtige Heidelberger während der 1960er- Jahre in Paris zahlreiche US-amerikanische Jazzgrößen kennenlernte, ging er nach New York und später nach Woodstock. Dort gründete er 1973 mit seiner Frau, der Sängerin Ingrid Sertso, das Creative Music Studio. Karl Berger war zeitlebens ein Forschender, öffnete sich vielen möglichen Formen des Improvisierens. Heute zu hören: sein Projekt "No Man Is an Island", uraufgeführt bei den Donaueschinger Musiktagen.
Eine Sendung von Nina Polaschegg (SWR)
Eine Konzertaufnahme mit dem Karl Berger Orchestra vom 21. Oktober 1995 bei den Donaueschinger Musiktagen