Die Morgenandacht Bremer Wetter
Stand: 19. Februar 2025.
Die Morgenandacht Bremer Wetter
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- Verfügbar bis: 19. Februar 2027 Informationen zur Verweildauer
Eine Woche lang berichtet diakonisch-pädagogische Mitarbeiterin und Geologin Manuela Brocksieper vom Licht. Von ganz unterschiedlichen Lichtern, die sie in Europa oder in der Arktis gesehen hat. Heute erzählt sie vom Bremer Wetter, von dem Bremer Wetter mit Sonne!
Bremer Wetter! Mehr 50 shades of grey als sonnig. Oft nasskalt und frisch statt sommerlich. Ja – so kann man es wahrnehmen. Wir kommen aus dem Sauerland. Da kennt man Regenzeiten über Wochen, manchmal Monate. Dagegen leben wir hier im Norden nun überraschend sonnig. Nirgends hängen sich die Wolken ein. Immer bläst der Wind sie gleich wieder weiter. Toll ist das. Aber diese tiefe Sonnen-Sehnsucht kenne ich auch. Sich einfach – wie im Urlaub – jeden Tag darauf verlassen zu können, dass man nicht gerade die eine schöne Stunde des Tages verpasst hat. Eine Zeit zu erleben, wo es immer schön ist. Jeden Tag. Wochenlang. Wo Kleidung nur nach Farbe und Laune geht. Wo man nicht ständig – wie die berühmten Zwiebeln – in Schichten um Schichten gehüllt sein muss. Die Leichtigkeit eines Sommers, die möchten wir gerne ganzjährig greifbar haben.
Nicht nachdenken müssen. Mit wenig Ballast leben. Das ist auf jeden Fall sehr viel entspannter. Denn dann werden die sogenannten Glückshormone, Serotonine, ausgeschüttet. Und die nehmen wir über die Augen und die Haut auf. Sie sind stimmungsaufhellend – also gern gesehene Glücklich-Macher. Über Jesus wird gesagt, dass er das Licht des Lebens ist. Wer auf ihn setzt, wird nicht in der Dunkelheit sein. Licht für das Wachstum kennen wir nicht nur von Pflanzen. Auch wir brauchen es zum Leben. Wenn es fehlt, dann macht uns das zu schaffen. Manche reagieren darauf sehr empfindsam und sensibel. Gerade in dunklen Jahreszeiten werden sie mutlos oder sogar depressiv. Denn es fehlt ihnen etwas. Oft ist es das Licht. Manchmal auch die Gemeinschaft. Alle sind in ihren Häusern. Der Austausch und das lockere Leben im Sommer, das Gespräch am Gartenzaun oder die schnelle Verabredung sind in der hellen Zeit viel leichter.
Und vielleicht ist die Sehnsucht nach Licht ja so tief in uns verankert, dass wir ohne die Sonne wirklich krank werden. Dann fehlt etwas. Das kann man vielleicht durch Vitamin-D-Pillen ein wenig beeinflussen. Aber eigentlich fehlt uns das Licht. Dann ist die Sonnen-Sehnsucht groß. Die Himmelslampe gibt uns Orientierung am Tag. Ausrichtung und Lebendigkeit. Die sogenannten Sonnenanbeter und -anbeterinnen haben also einen guten Grund, sich dem auszusetzen. Die Wärme tut uns nicht nur gut, sie bringt uns in Bewegung. Aktivierung ist über das Jahr durch das Sonnenlicht also gesichert. Wir leben hier nicht aus Versehen im Sonnensystem. Rein geologisch brauchen wir ihre Energie und spüren sie zu allen Zeiten.
Wir brauchen sie für unseren Tag-Nacht-Zyklus. Für unser Wohlbefinden und unser Immunsystem. Ein bisschen Sonne auf Rezept. Das würden wir doch alle gerne einreichen – oder? Wärme – Licht und Energie. Das ist mal eine Sehnsucht wert. Das Licht des Lebens auszuprobieren.