Die Morgenandacht Kreuz auf sich nehmen

Birgit Hosselmann
Birgit Hosselmann

Die Morgenandacht Kreuz auf sich nehmen

Was heißt es, in dem Bewusstsein zu leben, dass es mehr gibt als das Hier und Jetzt? Es würde unser Leben ändern, ist Pastoralreferentin Birgit Hosselmann überzeugt.

Bild: Katholischer Gemeindeverband Bremen

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Vor ein paar Wochen bin ich wieder einmal auf die Geschichte Jesu gestoßen, in der er seinen Jüngern, seinen Freunden erzählt, was mit ihm passieren wird, wenn er nach Jerusalem geht. Er wird dort leiden und sterben, er wird dort aber auch am dritten Tag aus dem Tod auferstehen. Und einer seiner Freunde, Petrus, reagiert darauf ganz menschlich: "Das darf nicht sein!" Und ich höre darin auch Petrus‘ Bitte "Geh doch gar nicht erst dorthin!" Das mag ich an Petrus, er ist so herrlich menschlich!

Und auch Jesus zeigt sich menschlich: Er ist richtig sauer! Will Petrus verhindern, dass er seinen Auftrag nicht erfüllt? …dass er sein Kreuz nicht auf sich nimmt? Jesus redet sich fast in Rage! Und sinngemäß fällt der Satz "Wer mir nachfolgen will, verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach."

Ungewohnte Worte "Selbstverleugnung", "Kreuzes-Nachfolge" in diesen Tagen. Doch was heißt das? Ich höre daraus: "Stell dich deinem Leben, deinen Herausforderungen! Nimm dich ernst, aber nicht so wichtig!" Und: Es gibt kein Versprechen, dass es keine Tiefen, keine Blessuren im Leben gibt. Vielmehr ruft uns Jesus dazu auf, Verantwortung für sich und für andere zu tragen – und in dem Bewusstsein zu leben, dass es mehr als das Hier und Jetzt gibt.

Wie sähe unser Leben dann wohl aus, wenn wir das tatsächlich leben würden? In unserer Kirche? In der Politik? An unseren Arbeitsplätzen, in unseren privaten Beziehungen? Wenn man auf einmal Verantwortung für sein Tun übernimmt – für die kleinen wie die großen Aufgaben? Für das Unrecht, was immer wieder gewollt oder ungewollt passiert. Was könnte sich alles verändern?

Auch das zeigt uns Jesus: Er geht seinen Weg, wir wissen von seiner Verurteilung, seinen Qualen, die er an Leib und Seele erfahren hat. Wir wissen um seinen grausamen Tod. Brutal in jedem Sinne. Bei alldem dürfen wir aber auch an  seine Verheißung, seine Zukunftsvision denken: Es gibt mehr als das Hier und Jetzt, es gibt eine Zukunft bei Gott! Und darin kommt Jesu Göttlichkeit zum Tragen: Er durchbricht den Tod und öffnet uns das Tor zum Himmel – in seiner ganzen Verantwortung!                                 

Autor/Autorin

  • Birgit Hosselmann

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