Die Morgenandacht Starke Frauen der Bibel - Die weise Frau von En-Dor

Jeannette Querfurth
Jeannette Querfurth

Die Morgenandacht Starke Frauen der Bibel - Die weise Frau von En-Dor

Frauen spielen in der Bibel oft Nebenrollen. Aber beim genauen Hinsehen entdeckt man Frauen, die in ihrer Zeit große Stärke bewiesen haben. Von solchen Frauen hören wir in dieser Woche. Heute die Geschichte der Totenbeschwörerin von En-Dor.

Bild: Bremische Evangelische Kirche

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Frauen spielen in der Bibel oft Nebenrollen. Aber beim genauen Hinsehen entdeckt man Frauen, die in ihrer Zeit große Stärke bewiesen haben. Von solchen Frauen hören wir in dieser Woche. Heute die Geschichte der Totenbeschwörerin von En-Dor.

Die weise Frau von En-Dor. Sie kommt nur an einer einzigen Stelle in der Hebräischen Bibel vor, im 1. Samuelbuch, bei den Geschichten der ersten Könige Israels. König Saul hatte in seinem Reich das Heraufbeschwören von Toten und das Weissagen verboten. Aber als er gegen die Philister kämpft und ihre Truppen sieht, wird er von Angst erfüllt. Nun sucht er Hilfe bei Gott. Aber auf Gebete und in Träumen bekommt er keine Antwort. In seiner Verzweiflung übertritt er sein eigenes Gesetz Gesetz und sucht Hilfe bei einer Wahrsagerin und Totenbeschwörerin. Seine Diener empfehlen die weise Frau von Endor. Sie sei eine Meisterin der Totenbeschwörung. König Saul verkleidet sich und besucht die Frau von Endor in der Nacht, um Rat zu suchen.

"Befrage für mich den Totengeist, den ich Dir nennen werde. Lass ihn für mich heraufsteigen", beauftragt Saul die Frau. Sie sagt: "Weißt Du selbst nicht: Saul hat aus dem ganzen Land alle Totenbeschwörung und Orakel getilgt. Warum fragst Du also und stellst mir damit eine tödliche Falle?" Saul schwört ihr, dass ihr nichts geschehen wird, wenn sie ihm hilft. Sie stimmt zu und er bittet die, den Geist des Propheten Samuel hinaufsteigen zu lassen. So geschieht es.

Der Totengeist Samuels spricht zu Saul. Er verkündet ihm, dass Gott sich von ihm abgewandt hat, und dass er mit seinen Söhnen am kommenden Tag in der Schlacht sterben wird. Angesichts dieser Schreckensbotschaft stürzt König Saul der Länge nach zu Boden und kann sich nicht mehr bewegen. Die Frau von En-Dor, die inzwischen längst verstanden hat, wer sie in dieser Nacht besucht hat, wird von Mitleid erfüllt. Obwohl König Saul per Gesetz dafür gesorgt hat, dass sie nicht mehr als Wahrsagerin arbeiten kann, erfüllt sie die Verzweiflung des Königs mit Mitgefühl.

Sie sagt: "Ich habe für Dich mein Leben riskiert, aber nun will ich Dir helfen. Du sollst wieder zu Kräften kommen, wenn Du Dich auf den Weg machst." Und so bereitet sie Saul ein letztes gutes Mahl. Sie schlachtet ein Kalb und backt frisches Brot. Die Bibel sagt: "Das tischte sie Saul und seinen Dienern auf und sie aßen. Dann standen sie auf und gingen fort - noch in dieser Nacht." Am nächsten Tag sterben Saul und seine Söhne in der Schlacht mit den Philistern. Die weise Frau von En-Dor hatte vorhergesehen, was auf ihn zukommen würde. Mit ihrem Mahl hat sie dem König am Ende des Lebens eine letzte Stärkung gegeben. König Saul, den die düstere Prophezeiung zu Boden gestreckt hatte, konnte damit aufrechten Ganges in seinen letzten Tag gehen.

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  • Jeannette Querfurth

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