Sounds in concert: Jazzahead 2024: Masaa, Sebastian Grams, Trombone Ensemble & Liv Andrea Hauge Trio

Mitschnitte vom 11.-13. April 2024, Messehallen Bremen

Sendedaten

Sendetermin:

8. Juni 2024 um 22:00 Uhr

Sendereihe:

Sounds in concert

Vom 11. bis 13. April fand die Jazzahead im Bremer Kulturzentrum Schlachthof und der Messehalle 7 auf der Bürgerweide statt und in ingesamt 40 showcase-Konzerten haben sich nationale wie internationale Bands einem Fachpublikum und interessierten Fans präsentiert. Es war so weiblich wie noch nie, außerdem gab es mit der auf drei Jahre angelegten Reihe "Jazz from Africa" einen verstärkten Fokus auf afrikanische Jazzgruppen. Partnerland war 2024 die Niederlande. An diesem Abend präsentieren wir die kulturversöhnende Musik von Masaa, das konzeptionelle Projekt Meteors des Kölner Bassisten Sebastian Gramss, das mit fünf Posaunen ausgestattete Trombone Ensemble der Belgierin Nabou Claerhout sowie die oft zärtlichen Töne der Pianistin Liv Andrea Hauge mit ihrem Trio.

Masaa

Masaa ist arabisch und bedeutet Abend. Die schönste aller Tageszeiten findet ihr libanesischer Sänger Rabih Lahoud, der getrost als einer der besonders klugen Köpfe der deutschen Welt- und Jazzmusikszene gezählt werden kann. Die ans Herz gehende Stimme traut man dem Anfang 40-Jährigen zunächst gar nicht zu, hatte er mit seinem schlichten Outfit doch auch etwas von einem Soziologieprofessor. Aber wenn er singt, entfalten sich ungeahnte Emotionen und es kribbelt auf der Haut. Masaa besteht seit 2012 und der Ausgangspunkt ihrer Musik sind meist die Gedichte ihres Sängers. Ihr Ziel ist es, orientalische Klischess hinter sich zu lassen und Musik für einen humanen Umgang aller miteinander zu spielen.

Trombone Ensemble Nabou Clearhout

Es brauchte schon alle Finger einer Hand, um die versammelte Posaunenschar im Kulturzentrum Schlachthof beim Konzert vom Trombone Ensemble Nabou Claerhout zu zählen. Gleich fünf der Blechblasinstrumente waren versammelt, angeführt von ihrer belgischen Bandleaderin und Komponistin Claerhout, die allerdings sich selbst als Teil der Gruppe und nicht als Dauersolistin sieht. Besonders wichtig ist ihr für die Funkiness und den souligen Vibe ihrer Musik ein harmonisch-rhythmisches Gegengewicht zum starken Posaunenchor zu haben, weswegen auch noch Gitarre, Bass und Schlagzeug Teil der Band sind. Drei Songs haben sie präsentiert und damit auf beeindruckende Art den variantenreichen Sound der Posaune gezeigt.

Sebastian Gramss

Klänge aus Raum und Zeit, das verwobene Spiel der Universen, Kometenflüge. Hinter der aktuellen Musik des Kölner Bassisten und Komponisten Sebastian Gramss steckt viel Konzept. Deep Space Jazz nennen sie es, und ja, es ist cineastischer Jazz, den die Gruppe sowohl auf den bisherigen Einspielungen als auch bei ihrem Auftritt bei der jazzahead kreiert. Gramss und seinem Ensemble ist es wichtig, dass die Musik aus einem organischen Fluss heraus entsteht, sich wandelt und formt, dabei aber immer in fließenden Bewegungen zusammenhält. Ein erstaunliches Konzeptprojekt.

Liv Andrea Hauge

Die norwegische Szene ist für ihre reichhaltige Jazzszene bekannt und die junge Pianistin Liv Andrea Hauge ist eine der neuen Blüten, die sich dort gerade entfaltet. Zärtlich und intim ist ihr Klavierspiel, sie streichelt die Tasten phasenweise mehr, als dass sie mit Nachdruck die Tastatur bearbeitet. Im Zusammenspiel mit Bassistin Bassistin Kertu Are und Schlagzeuger August Glännestrand entsteht so ein feinfühliger Sound, der von den leisen Moment lebt. Es wurde gebannt gelauscht.

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