Sounds in concert: Jazzahead 2025 (3)

Die Jazzahead 2025 hatte 38 Kurzkonzerte zu bieten. Im Kulturzentrum "Schlachthof Bremen" sowie den Messehallen 7.1 und 7.2 waren wieder Bands aus aller Welt zu erleben. In dieser Ausgabe von "Sounds in Concert" hören sie die Konzerte des Schweizer Gitarristen Louis Matute und seinem Large Ensemble, den portugiesischen Kontrabassisten Carlos Bica und seine Gruppe 11:11, das deutsch-französische Besson – Sternal – Burgwinkel Trio sowie den brasilianischen Akkordeonisten Roger Corrêa.
Louis Matute

Louis Matute aus Genf hatte bei der Jazzahead 2025 gleich doppelt die Ehre: Beim Grand Opening am Mittwochabend spielte er mit in der Gruppe der Gaststars. Hinzukam ein Showcase-Konzert mit seinem Large Ensemble im Schlachthof Bremen am Donnerstag. Matute ist ein geschickter und flinker Gitarrist, der viel Inspiration aus der südamerikanischen und karibischen Musiktradition zieht. Euphorie und Melancholie liegen in seiner Musik nah beieinander. Matute gehört zwar nicht zu den geborenen Bühnenunterhalten, denn er ist eher zurückhaltend. Dafür spricht seine Musik umso lauter und deutlicher.
Mitschnitt vom 24. April 2025
Carlos Bica 11:11

Carlos Bica und sein Projekt 11:11 haben als Auftakt der Showcase-Konzertreihe voll überzeugt, aber auch überrascht: Man erwartete ein druckvolles Konzert, das mit Volldampf nach vorne geht. Doch das Gegenteil war der Fall: Zu hören war eine ruhige, friedvolle und aus der tiefsten Seele sprechende Musik. Das war eine wahre Wohltat für alle, die zu oft von Stress und Hetz getrieben werden. Bicas sanftes Spiel und die dazu schwebenden Vibraphon-, Gitarren- und Saxophon-Klänge waren wie eine Insel der Erleichterung inmitten eines intensiven Festivals.
Mitschnitt vom 24. April 2025
Besson – Sternal – Burgwinkel Trio

Im Jazz sind Kollaborationen über Ländergrenzen hinweg quasi das Salz in der Suppe. Die beiden Deutschen Jonas Burgwinkel und Sebastian Sternal kennen die Französin Airelle Besson seit über 10 Jahren. Da haben sie zusammen bei einem Chet Baker Tribute Konzert gespielt und das hat alle drei nachhaltig geprägt. Eleganz und warme Phrasierungen zeichnen ihr gemeinsames Spiel aus. Bakers intime Coolness haben sie als Trio praktisch übernommen und erzeugen eine Musik voller Trance und Träumerei.
Mitschnitt vom 26. April 2025
Roger Corrêa Quartet

Bei jeder Ansage war die Aufregung des 1998 geborenen Akkordeonisten Roger Corrêa zu spüren. Der Brasilianer ist ein zurückhaltender, hoch sympathischer Musiker, der seine Freude über das Jazzahead-Konzert selbst kaum fassen konnte. Wenn er dann aber in bester Tango-, Samba- oder Flamencomanier zum Musikmachen ansetzte, war die nervöse Freude wie weggeblasen. Neben vielen eigenen Stücken gab es auch eine Huldigung an Astor Piazzolla.
Mitschnitt vom 25. April 2025