Sounds in concert: Die norwegische Band Fieh

Was ist das für Musik? Neo-Soul? Future-Funk? Synth-Pop mit vertrackten Rhythmen und jazzigem Anstrich? Die norwegische Band Fieh macht es einem bei der Einordnung nicht leicht und entzieht sich geschickt jeder Genrezuweisung. Klar ist: die junge Band ist hoch talentiert, alle haben Jazz studiert und gemeinsam eine Soundidee entwickelt, die eine eigene Sprache spricht. Beim Kultursommer Oldenburg haben sie am letzten Tag den Abschluss auf der Bühne am Schlossplatz gemacht.

Sängerin Sofie Tollefsbøl ist ein Wirbelwind auf der Bühne und zieht mit ihrer Energie sowohl ihre eigene Band wie auch das Publikum für ein Konzert als Party mit. Die norwegische Gruppe ist auch nach der 29-Jährigen benannt, Fieh ist ihr Spitzname. Der übrigens "Fia" ausgesprochen wird. Große Teile der Band kennen sich noch aus der Schulzeit, später haben sie auch zusammen studiert und sind ein fester Bestandteil der Osloer Musikszene geworden. Bis zum ersten Album 2019 hat es aber einige Jahre gedauert, mittlerweile sind drei Platten veröffentlicht. Die Band schreibt die Musik im Kollektiv, ihnen sind demokratische Absprachen wichtig und das gemeinsame Tüfteln am Sound. Die Texte wiederum schreibt Tollefsbøl, für die sie Inspiration aus Musik, Filmen, Freundschaften, Reisen und dem digitalen Alltag einer Endzwanzigerin zieht. Das Smartphone als ständiger Begleiter, Frust und Lust zugleich.

Die Band hatte vor dem Konzert in Oldenburg kaum geschlafen, mitten in der Nacht ging die Reise nach Deutschland los, aber von Müdigkeit war keine Spur. Sofie Tollefesbøl, Ola Øverby, Andreas Rukan, Jørgen Kasbo und Kai von der Lippe waren schlicht glücklich in Deutschland zu spielen und den Abschluss beim Kultursommer Oldenburg machen zu können – und Tollefesbøl verteilte auch reichlich Komplimente: "Ich bin vorhin hier von der Bühne zum Hotel gelaufen und Oldenburg, eure Architektur ist ja verrückt. Herzlichen Glückwunsch zu so einer schönen Stadt und vielen Dank, dass wir hier bei euch spielen dürfen."

Musikalisch ging es für alle Beteiligten auf. Die Band spielte ausgedehnte Versionen ihrer Studiosongs, funky, groovy, soulful und energetisch. Für den Abschluss des Festivals war die junge norwegische Band ein Volltreffer.

Playlist

Mitschnitt vom 23. Juli 2023 beim Kultursommer Oldenburg 2023