Die neue "Ariane 6"-Rakete: Europas Hoffnung im All

Simulation einer Ariane 6-Rakete im Weltraum

Die neue "Ariane 6"-Rakete: Europas Hoffnung im All

Der Wettlauf ums All hat wieder begonnen. Der Raketenmarkt ist hart umkämpft. Europas Antwort auf Elon Musk und die Raketen des US-amerikanischen Unternehmens SpaceX heißt: Ariane 6. Doch ob das Prestigeobjekt der ESA noch in diesem Jahr vom Weltraumbahnhof Kourou ins All starten wird, ist fraglich. In ihrer Audio-Dokumentation "Die neue Ariane 6 Rakete – Hoffnung im All" sind Sabine Wachs und Sven Weingärtner dieser Frage nachgegangen und haben sich angeschaut, wo und wie die die neue "Ariane 6"-Rakete produziert wird.

Bild: dpa | Aventurier Patrick/ABACA

Informationen zum Audio

Zum Hintergrund

Auf der neuen Trägerrakete "Ariane 6" lasten große Hoffnungen: Sie soll Europa den unabhängigen Zugang zum All ermöglichen. Kann das Prestigeprojekt der ESA diesem Druck standhalten? Und welche Rolle spielt der Bremer Standort bei der Produktion der Ariane 6? Unsere Reporter waren vor Ort.

"Gehirn" der Ariane 6 wird in Bremen gefertigt

Auch Bremen ist an der Produktion der Ariane 6 maßgeblich beteiligt. Die Oberstufe, quasi das Gehirn der Rakete, stammt aus Bremen, Triebwerke und Hauptstufe werden in Frankreich, nahe Paris, gefertigt. Außerdem ändert sich mit der neuen Ariane 6 die Produktionsweise: Bisher wurden die europäischen Ariane-Trägerraketen nicht in Serie produziert. Nun hält das Prinzip der Produktionsstraße Einzug im europäischen Raketenbau. Dadurch sollen die Produktionskosten für die neue Trägerrakete um mindestens 40 Prozent sinken.

Corona-Pandemie legt Produktion lahm

Simulation einer Ariane 6-Rakete im Weltraum
Die neue "Ariane 6"-Rakete wird erstmals in Serie produziert – damit sollen die Produktionskosten um mindestens 40 Prozent sinken. Bild: dpa | Aventurier Patrick/ABACA

Begonnen hat der europäische Raketenbauer ArianeGroup mit der Serienproduktion der Ariane 6 im Mai 2019. 14 Raketen, das war der Plan, sollten bis 2023 gebaut werden. Die erste Ariane 6 soll eigentlich noch Ende 2020 vom französischen Weltraumbahnhof bei Kourou in Französisch-Guayana abheben. Dass dieser Zeitplan gehalten wird, ist eher unwahrscheinlich.

Die Corona-Pandemie hat auch vor der Raumfahrt nicht haltgemacht. Über acht Wochen war der Weltraumbahnhof geschlossen. Nun wird dort die Arbeit wieder aufgenommen, vor allem auch an der Startrampe der neuen Ariane 6. Die Produktion der Rakete am deutschen und an den französischen Standorten läuft ebenfalls wieder auf Hochtouren.

Arbeit unter Hochdruck

Mitarbeiter im Ariane 6-Zentrum in Bremen
Bild: Ariane Group

Viel Zeit für die Entwicklung der Ariane 6 hatte das europäische Raumfahrtunternehmen ArianeGroup aber auch ohne Corona-Krise nicht. Immer wieder müssen die Ingenieure und Techniker Kompromisse machen. An weiteren Verbesserungen wird schon jetzt getüftelt. Kann die Oberstufe durch Karbon leichter werden? Lässt sich durch 3D-Druck Geld bei der Produktion sparen? Wie können die Satelliten noch präziser und damit kundenfreundlicher im All ausgesetzt werden? Und können einzelne Teile wie die besonders teuren Triebwerke wiederverwendet werden?

Später kommt dann dieser Donner an und das ganze Gebäude vibriert. Dann merkt man, was für eine Urgewalt so eine Rakete mit sich bringt.

Karl-Heinz Servos, Produktionsleiter

Raketenbau ist kein einfaches Geschäft. Für den Produktionsleiter Karl-Heinz Servos eine Herausforderung, die Spaß macht: "Wenn man dann so 15 Kilometer weg steht und dann geht die Rakete hoch. Und dann, eine knappe Minute, 45 Sekunden später kommt dann dieser Donner an und das ganze Gebäude vibriert. Dann merkt man, was für eine Urgewalt so eine Rakete mit sich bringt. Also, Raumfahrt ist was ganz Tolles. Das ist fantastisch!"

Autorinnen und Autoren

  • Sabine Wachs
  • Sven Weingärtner

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