Auf der Bühne Premiere "Das letzte Feuer" – preisgekrönte schwere Kost

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Szenenbild aus "Das letzte Feuer" am Theater Bremen
In "Das letzte Feuer" bringt der Unfalltod eines Kindes ganz unterschiedliche Menschen zusammen. Bild: Jörg Landsberg

In schwierigen Zeiten bringt das Theater Bremen einen schweren Stoff auf die Bühne: In Dea Lohers Stück "Das letzte Feuer" werden menschliche Schicksale von Alize Zandwijk perfekt inszeniert.

Worum geht es in dem Stück?

Szenenbild aus "Das letzte Feuer" am Theater Bremen
Susanne Schraube (Nadine Geyersbach) trauert um ihren Sohn Edgar. Bild: Jörg Landsberg

Die verstrickte Geschichte beginnt fast banal: Es geht um Menschen in einem Stadtteil, die durch den Unfalltod eines Kindes miteinander verbunden werden. Das geschieht mal mit und mal gegen ihren Willen. Da ist die Polizistin, die einen mutmaßlichen Bombenleger verfolgt, die Mutter des toten Kindes, die ihre an Alzheimer erkrankte eigene Mutter pflegt oder der Vater des Kindes, der eine Geliebte hat, die aber gerade Brustkrebs besiegt und nun keine Brüste mehr hat. Das Publikum hat am Ende des Stücks viel brillant geschriebenen Text gehört, der von guten Schauspielerinnen und Schauspielern des Bremer Ensembles überzeugend vorgetragen wurde. Aber die Stimmung von Dea Lohers Stück bleibt durchweg trüb.

Was gab es zu sehen?

Auf der Bühne stehen acht Menschen auf einer mit Kunstschnee bedeckten Fläche, die auch Platz für ein Kellerversteck, eine Badewanne und ein Bett hat. Das Stück beginnt damit, dass diese Menschen versuchen, sich an den heißen Sommertag zu erinnern, an dem das Kind überfahren wurde.

Wie wurde die Geschichte umgesetzt?

Die Regisseurin Alize Zandwijk hält sich an die Idee der Autorin: Die Figuren erzählen die Geschichte, fallen sich ins Wort, ergänzen sich gegenseitig. Nur selten gibt es Dialoge, die sich auch mit den Erzählungen vermischen. Dazu gibt es Musik, live gespielt vom Rand der Bühne, behutsam und passend zur Stimmung.

Was sagt unser Kritiker?

Szenenbild aus "Das letzte Feuer" am Theater Bremen
Szene aus "Das letzte Feuer": Ludwig Schraube (Martin Baum) und seine Geliebte Karoline (Annemaaike Bakker). Bild: Jörg Landsberg

Die Erzählform, die dem reinen Dialogstück vorgezogen wird, war 2008 auch noch 15 Jahre frischer. Seither wurde sie immer wieder kopiert. Für das Theaterpublikum steckt da inzwischen keine Überraschung mehr drin.

Die Darbietung der Spielenden auf der Bühne war wirklich großartig. Diese Leistung haben die Zuschauenden am Ende entsprechend mit Beifall gewürdigt. Aber es lag auch viel von der Schwere und der möglichen Nähe dieser Geschichte zu allen im Publikum in der Luft, was Ovationen oder gar Bravo-Rufe brutal ausgebremst hat. Daher frage ich mich, ob wir in diesen Zeiten derartiges Leid ohne ersichtlichen Grund im Theater brauchen?

Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, Der Morgen, 23. Februar 2024, 10:10 Uhr

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Der Sonntagmorgen mit Martin Busch

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