Sounds

Boz Scaggs

Der amerikanische Sänger, Songwriter und Gitarrist Boz Scaggs ist einer der noch aktiven Musiker seiner Rock- und Roots-Generation. In den Sechzigern agierte er im Umfeld der Band seines Schulfreundes Steve Miller. Doch zum Star wurde Scaggs mit eigener Musik Mitte der siebziger Jahre. Das Album "Silk Degrees" (eingespielt mit Musikern von Toto) verkaufte Millionen und etablierte den Musiker als Top-Star der US-Szene. Nach einigen weiteren Alben und vielen Tourneen stieg Scaggs jedoch aus, kümmerte sich als Unternehmer um einen eigenen Nachtclub in San Francisco sowie um selbst angebaute Weine im Weingebiet nördlich der Bay Area. Zu Beginn des neuen Jahrhunderts jedoch kehrte Boz Scaggs zurück mit neuen Alben und neuer Musik, diesmal vor allem geprägt von einer tiefen Liebe zu Blues, klassischem R’n‘B und Soul. So entstand ein herausragendes Spätwerk. Am 8. Juni kann Boz Scaggs seinen achtzigsten Geburtstag feiern.

Ry Cooder

Vor genau fünfzig Jahren erschien ein Album, das in gewisser Weise Pionierarbeit leistete im Genre US-amerikanischer Roots-Fusionen. Der Gitarrist Ry Cooder war schon einige Jahre zuvor mit einigen bemerkenswerten Alben am Start, doch erst "Paradise And Lunch" von 1974 formulierte seinen Ansatz stilübergreifender Fusionen von Musik mit tiefen Traditionslinien in vollendeter Form. Man traf dabei auf Blues, TexMex, Reggae und alten Jazz – gefiltert durch die Sensibilität des Kaliforniers. Einer exzentrischen und doch herausragenden Musiker-Persönlichkeit der US-Szene.

Neues vom Musikmarkt

Neue Alben von den eels, Bonny Light Horseman, Amanda Bergman und Iiro Rantala

Sebastian Gramss

Der Bassist Sebastian Gramss ist seit vielen Jahren eine zentrale Figur der Kölner Jazzszene. 2017 hat er das large Ensemble STATES OF PLAY gegründet, mit dem er den Deutschen Jazzpreis gewonnen hat. Als "Nebenprodukt" davon ist seit 2022 das Sextett METEORS international unterwegs. "Message to Outerspace" heißt das Album der Band. Man merkt: das Oberthema Weltall oder Kosmos treibt Sebastian Gramss, den Bassisten, Komponisten und Bandleader der Formation um. Die beiden bisher erschienenen Alben sind laut Gramss ein "Klangbericht von der Erde". Im Prinzip sind sie eine musikalische Zivilisationskritik – allerdings nicht bierernst, sondern mit feinsinnigem, leicht sarkastischem Humor.

Betrachtet man Sebastian Gramss Diskografie, fällt auf, dass seine Projekte immer größer, immer aufwendiger werden. Tatsächlich keine ungewöhnliche Entwicklung: Je mehr Renommee, desto mehr Möglichkeiten und kreative Freiheiten – ob durch Förderung oder Label-Vorschüsse. Aufwendige Postproduktion ist im Jazz zwar nichts bahnbrechend Neues mehr, die Norm ist sie aber noch lange nicht. Den Hang, auch eine Bühnen-Performance aufwendiger zu gestalten, vielleicht sogar szenische Elemente miteinzubauen, hat Sebastian Gramss wohl in seiner Kindheit mitbekommen: Sein Vater war Opernregisseur.

Im Anschluss an Sounds senden wir Ausschnitte seines Konzertes bei der Jazzahead 2024.

Playlist