Sounds

Ein besonderes Highlight der diesjährigen Jazzahead war, dass verschiedene deutsche Jazzmusiker und -musikerinnen, die im Ausland leben, beauftragt worden waren, neue Kompositionen für das Konzertprogramm zu erarbeiten. Einer von ihnen ist der Saxofonist Daniel Erdmann. Daniel Erdmann hat einen vielschichtigen Ton und Mut zur Originalität. Sein Name taucht zwar nicht auf Plakatwänden auf, doch unter Kollegen ist er einer der gefragtesten Bläser. Einer, der höchstes Niveau garantiert. Er tourt mit verschiedenen Formationen durch Europa, Asien und Nordamerika – und kollaboriert regelmäßig mit Künstlern anderer Sparten wie Tänzern, Dichtern, Malern oder Filmemachern. Seine Auftragskomposition für die jazzahead ist eine Paartherapie geworden. "Thérapie de Couple" nennt er das Projekt, mit dem er sowohl die menschlichen als auch politischen deutsch-französischen Partnerschaften thematisiert.

Fred Hersch – Jazzpianist auf kreativem Höhenflug

Seine dramatische Lebensgeschichte war Gegenstand zweier Film-Dokumentationen sowie der Autobiographie "Good Things Happen Slowly". Der New Yorker Pianist Fred Hersch hat viele gesundheitliche Krisen überstanden und spielt heute mit herausragender Tiefe und Eleganz. Wenn Hersch im Jahr 2024 sein erstes Solo-Album für ECM Records herausbringen wird, dann ist dies seine zweite Arbeit für das Münchener Label. Schon vorher gab es eine Zusammenarbeit mit der italienischen Trompeten-Legende Enrico Rava. Das Album "The Song Is You" erschien 2022 und wurde gerühmt als das Zusammentreffen zweier Meister. Hersch und Rava stellen dieses Album in der letzten Septemberwoche live in der Hamburger Elbphilharmonie vor – ein Highlight des norddeutschen Jazz-Herbstes. Im O-Ton gibt der Mann aus New York ein wenig Auskunft über dieses Projekt und gewährt Einblicke in seinen Erfahrungsschatz als Musiker und als Jazz-Pädagoge.

Caetano Veloso – Brasilianische Songpoeten-Legende

Seine 81 Jahre sieht man ihm nicht an – und anders als sein lebenslanger Freund und Weggefährte Gilberto Gil spricht der brasilianische Songpoet Caetano Veloso noch nicht davon, sich von der Bühne zurückzuziehen. Seit der zweiten Hälfte der sechziger Jahre gibt es ihn auf der brasilianischen Szene. Kaum ein anderer Songwriter wird so innig verehrt wie der Mann aus Bahia – von einfachen Leuten bis zu Intellektuellen reicht die Breite seines Publikums. Aber auch international hat Veloso unzählige Fans unter Kollegen – von David Byrne bis zu James Taylor, von französischen Chansonniers bis zu italienischen Cantautores. Nachdem der immer noch jugendlich wirkende Sänger im vergangenen Jahr solo im großen Saal der Elbphilharmonie auftrat, kommt er jetzt mit Band exklusiv für ein einziges Konzert nach Deutschland zurück. Im Mittelpunkt dabei das jüngste Album "Meu Coco". Außerdem zu erwarten viele Songs aus der ruhmreichen Vergangenheit dieses Ausnahmekünstlers aus Südamerika.

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