Was wir hören 5 Podcasts, die wir für diesen Sommer empfehlen

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Eine Frau liegt in einem Boot und hat Kopfhörer auf
Unsere fünf Podcast und Hörspiel-Tipps für den Sommer. Bild: Imago | fStop Images

Jeden Tag gibt es neue Hörspiele und Podcasts in der ARD Audiothek. Wir stellen Ihnen unsere fünf Favoriten vor – für die Reise in die Ferien oder den Urlaub zu Hause.

1 War's das? mit Maren Kroymann

Maren Kroymann mit dem Schriftzug "War
"War's das?" mit Maren Kroymann feiert das Leben, das Alter und die Frauen. Bild: Radio Bremen | Milena Schlösser

Kaum eine geht mit dem Thema Alter so lässig und ernsthaft zugleich um, wie Maren Kroymann. Die Schauspielerin und Comedienne feiert das Alter – und möchte das in diesem Podcast gemeinsam mit ihren Gästen tun. Die sechs Frauen, die sie zu sich aufs Sofa einlädt, haben eines gemeinsam: Sie haben die magische Grenze der Fünfzig überschritte. Journalistin Petra Gerster, Managerin Janina Kugel oder Politikerin Christa Nickels sprechen mit Maren Kroymann über das Alter, Altern und natürlich über das Leben.

Warum sich das Hören lohnt

Während Frauen ab 50 Jahren auf den Bildschirmen und in der Gesellschaft in nahezu allen Bereichen an Sichtbarkeit verlieren, kommen sie in diesem Podcast bei Maren Kroymann zu Wort. Auch wenn die Frauen grundsätzlich positiv aufs Alter blicken, sind sie ehrlich und verschweigen die schwierigen Momente nicht.

2 Wen dürfen wir essen? Doku über die Zukunft des Fleischkonsums

Collage aus Augen und Teilen von Tieren
Steuern wir auf das Ende des Fleisch-Zeitalters zu? Eine Frage aus dem Podcast "Wen dürfen wir essen?". Bild: Radio Bremen | Grafik: Hyperebene Studio / Marina Kanzian

"Wen dürfen wir essen?" erkundet die Geschichte, Ethik und Zukunft des Fleischkonsums. Alles beginnt mit einer simplen Frage: "Warum isst du Fleisch?" Damit beendet der sechsjährige Sohn von Journalist Jakob Schmidt die Zeit der Ausreden. Sein Vater merkt, dass er die Frage nicht beantworten kann. Und damit ist er nicht allein: Während eine Mehrheit der Bevölkerung die Massentierhaltung ablehnt, essen neun von zehn Menschen in Europa Fleisch. Warum leben wir in einer Welt, die eigentlich niemand will? Die Suche nach einer Antwort führt Jakob Schmidt in sechs verschiedene Länder auf drei Kontinente. Die Podcast-Reihe blickt aus den unterschiedlichsten Perspektiven auf die Zukunft der Ernährung.

Warum sich das Hören lohnt

Jede der sechs Folgen greift Fragen auf, die am Ende der vorigen Folge überbleiben – vor allem die, die wir gern verdrängen. Ist Fleischessen nicht doch natürlich und notwendig? Was gäbe es für Alternativen, zum Beispiel aus dem Labor? Das Besondere – pro oder contra Fleischkonsum, von beiden Seiten sind in diesem Podcast neue Argumente und Denkansätze zu hören. Jakob Schmidt unternimmt mit außergewöhnlichen Interview-Partnerinnen und -partnern eine Reise durch Ethik, Soziologie und Wirtschaft.

3 Die Flut – Warum musste Johanna sterben?

Podcast: Die Flut - Warum musste Johanna sterben?
Johanna ist gerade fertig mit der Ausbildung und frisch verliebt. Dann reißt sie die Flutwelle aus dem Leben. Bild: SWR/WDR

Der Podcast erzählt die Geschichte der 22-jährigen Johanna Orth aus Bad Neuenahr-Ahrweiler – und stellt die Frage, warum die junge Frau sterben musste. Im Juli 2021 reißt sie die Flutwelle aus dem Leben. Im sechsteiligen Podcast begibt sich Host Marius Reichert auf die Suche nach Antworten rund um die Ereignisse dieser verhängnisvollen Nacht im Juli: Wie kam Johanna ums Leben? Wie konnte es so weit kommen? Warum wurden Johanna und die anderen Menschen nicht früher gewarnt und vor allem: Wer trägt Verantwortung?

Warum sich das Hören lohnt

"Die Flut" ist stellenweise kaum auszuhalten, weil die Geschichte von Johanna so nahegeht. Host Marius Reichert ist selbst im Ahrtal aufgewachsen und erzählt empathisch und gleichzeitig nüchtern die Fakten und Zusammenhänge der Flutnacht – ein Stück Zeitgeschichte, das man gehört haben muss.

Aber Achtung – im Podcast werden die Todesumstände von Johanna und der Umgang mit ihrem Tod explizit beschrieben. Wenn euch Themen wie Tod, Trauer oder Suizid belasten – oder ihr selbst von den Ereignissen betroffen wart und traumatisiert seid, dann hört euch den Podcast besser nicht an oder nicht alleine. Hilfe findet ihr zum Beispiel bei der Telefonseelsorge.

4 Valerie. A beautiful fuck-up

Patrick Findeis: Valerie. A beautiful fuck-up
Valerie Solanas – berühmt-berüchtigt wegen ihres Attentats auf Andy Warhol. Bild: SWR2

Im Hörspiel geht es um Valerie Solanas. Die radikal-feministische Schriftstellerin und Künstlerin wurde allerdings nicht durch ihre Arbeiten, sondern insbesondere durch ein Verbrechen bekannt. Am 3. Juni 1968 schoss sie dreimal auf den Künstler Andy Warhol und verletzte ihn schwer. Beinah wäre er bei diesem Attentat gestorben. Das Hörspiel erzählt das fast nebenbei. Thema ist ihr gesamtes Leben – sie war als Kind schon schwanger, musste Missbrauch erfahren und hat sich früh prostituiert. Aber sie hat auch Psychologie studiert, ein feministisches Manifest geschrieben und war Teil der berühmten Factory rund um Andy Warhol.

Warum sich das Hören lohnt

Wir lernen das spannende und tragische Leben der Künstlerin Valerie Solanas kennen. Geschrieben hat das Stück der Schriftsteller Patrick Findeis. Er hat unter anderem den Roman "Kein schöner Land" verfasst, aber auch viele Hörspiele und dieses ist besonders beeindruckend – und gut inszeniert von Regisseur Kai Grehn. Auch die Sprecherinnen und Sprecher überzeugen: zum Beispiel Bibiana Beglau als Valerie Solanas.

5 Himmelfahrtskommando – Mein Vater und das Olympia-Attentat

Himmelfahrtskommando - Mein Vater und das Olympia-Attentat
Patrizia Schlosser fragt sich: "Hat mein Vater eine Mitschuld am Tod der Geiseln beim Olympia-Attentat?" Bild: Bayern 2

München 1972. Bei den Olympischen Spielen müssen elf israelische Sportlerinnen und Sportler sterben, weil palästinensische Terroristen sie als Geiseln nehmen und umbringen. Heute, 50 Jahre später, fragt sich die Autorin Patrizia Schlosser: War mein Vater ein Feigling? Denn er war als frischgebackener Polizist in München Teil des Einsatzes. Er sollte gemeinsam mit Kollegen die Geiseln befreien, obwohl er für solche Einsätze gar nicht ausgebildet wurde. Gemeinsam mit ihrem Vater Guido Schlosser rekonstruiert die Reporterin die Tage des Attentats, fokussiert sich auf das Sondereinsatzkommando, das seinen Einsatz abgebrochen hat – aus Angst zu sterben. Ihre Reise führt sie in die Vergangenheit und auch nach Israel zu Hinterbliebenen der Opfer. In der achten und letzten Folge bekommt Patrizia eine Antwort auf ihre Frage.

Warum sich das Hören lohnt

Patrizia Schlosser gelingt es ihre eigene Familiengeschichte mit den ganz großen Fragen unserer Zeit zu verbinden: Wer trägt die Verantwortung für die Tat vor 50 Jahren? Warum fällt es uns so schwer, uns zu entschuldigen? Und welche Rolle spielten Politik und Polizei in diesem Fall? Gut, dass dieser Podcast diese Fragen aufwirft und Antworten findet!

Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, 23. Juli 2022, 7:40 Uhr

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