Luchs des Monats Gefühlsstürme statt Sommeridylle am Meer

Autorin

Cover: Meg Rosoff, Sommernachtserwachen, Fischer Verlage, 15 Euro.
"Sommernachtserwachen" von Meg Rosoff, übersetzt von Brigitte Jakobeit, erschienen im Fischer Verlag, 256 Seiten, empfohlen für Jugendliche ab 14 Jahren. Bild: Fischer Verlage

Der Luchs-Preis im Dezember geht an Meg Rosoff für ihr Jugendbuch "Sommernachtserwachen". Der Roman ist im Fischer Verlag erschienen und wurde von Brigitte Jakobeit übersetzt.

Cover: Meg Rosoff, Sommernachtserwachen, Fischer Verlage, 15 Euro.
"Sommernachtserwachen" von Meg Rosoff, übersetzt von Brigitte Jakobeit, erschienen im Fischer Verlag, 256 Seiten, empfohlen für Jugendliche ab 14 Jahren.

Jugendbuch: "Sommernachtserwachen"

Baden, Segeln, Tennis spielen und viel Wein trinken... es sollte ein unbeschwerter Sommer am Meer werden, doch ein verführerischer Gast stürzt alle ins Chaos.

Bild: Fischer Verlage

Jedes Jahr verbringt eine Familie mit vier Kindern den Sommer in einem Haus am Meer. Zu ihnen gesellen sich im "kleinen Haus" 100 Meter den Strand runter die 20 Jahre jüngere Cousine des Vaters mit ihrem Freund. Es sind Wochen mit den immergleichen Zerstreuungen: baden, schlafen, essen, segeln oder Tennis spielen.

Doch in diesem Sommer zerstört ein neuer Gast das sommerliche Idyll. Kit Godden, Sohn einer berühmten Schauspielerin, reist mit seinem jüngeren Bruder Hugo an. Während Hugo sich zurückzieht, verzaubert Kit die gesamte Sommergemeinschaft mit seinem Charme – und hinterlässt eine Schneise der emotionalen Zerstörung: Er beginnt zuerst eine Affäre mit der zweitältesten Tochter, verführt zeitgleich das älteste Kind und macht sich schließlich noch an den Freund der Cousine heran, der daraufhin die eigentlich geplante Hochzeit platzen lässt.

Urteil der Jury

"Das Böse hält Einzug ins Paradies; der schöne Schein zerstört die wahre Liebe. Es sind gewaltige Bilder, mit denen Meg Rosoff hier jongliert, die sie aber wie zum Ausgleich in einer Art Kammerspiel inszeniert", schreibt die Luchs-Jury-Vorsitzende Katrin Hörnlein in der aktuellen Ausgabe der Wochenzeitung "Die Zeit". Fast sei man erleichtert, dass das Bild der perfekten Familie "ein paar Kratzer bekommt."

Übersetzt wurde der Roman von Brigitte Jakobeit, die zugleich Mitglied der Luchs-Jury ist. Üblicherweise werden Bücher, an denen Juroren mitwirken, nicht ausgezeichnet. In diesem Fall hat die Jury sich für eine Ausnahme entschieden. Brigitte Jakobeit war an der Diskussion und der Entscheidung nicht beteiligt.

Die Luchs-Jury empfiehlt außerdem

  • das Bilderbuch "Ein Tag mit Freunden" von Philip Waechter (Beltz & Gelberg), empfohlen ab vier Jahren.
  • das Kinderbuch "Kleine weite Welt" von Tanja Székessy (Klett Kinderbuch), empfohlen ab fünf Jahren.
  • das Sachbuch "Alle Welt zu Tisch" von Aleksandra und Daniel Mizielińscy und Natalie Baranowska (Moritz), empfohlen ab acht Jahren..

 

Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, Der Tag, 2. Dezember 2021, 15:10 Uhr

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