Die regionale Reportage Ganderkesee, wo der Teufel gegen die Kirchturmmauer trat
Standdatum: 22. März 2021.
![Bild: Radio Bremen | Lisa-Maria Röhling eine Kirche aus Feldsteinen](/bilder/ganderkesee-teufelstritt-104~_v-2560x1440_c-1616157212219.jpg 2560w, /bilder/ganderkesee-teufelstritt-104~_v-2240x1260_c-1616157212219.jpg 2240w, /bilder/ganderkesee-teufelstritt-104~_v-1920x1080_c-1616157212219.jpg 1920w, /bilder/ganderkesee-teufelstritt-104~_v-1600x900_c-1616157212219.jpg 1600w, /bilder/ganderkesee-teufelstritt-104~_v-1280x720_c-1616157212219.jpg 1280w, /bilder/ganderkesee-teufelstritt-104~_v-1120x630_c-1616157212219.jpg 1120w, /bilder/ganderkesee-teufelstritt-104~_v-960x540_c-1616157212219.jpg 960w, /bilder/ganderkesee-teufelstritt-104~_v-800x450_c-1616157212219.jpg 800w, /bilder/ganderkesee-teufelstritt-104~_v-640x360_c-1616157212219.jpg 640w, /bilder/ganderkesee-teufelstritt-104~_v-512x288_c-1616157212219.jpg 512w, /bilder/ganderkesee-teufelstritt-104~_v-320x180_c-1616157212219.jpg 320w, /bilder/ganderkesee-teufelstritt-104~_v-256x144_c-1616157212219.jpg 256w, /bilder/ganderkesee-teufelstritt-104~_v-160x90_c-1616157212219.jpg 160w)
Der Teufel als fleißiger Helfer beim Kirchenbau? Klingt nach einer schrägen Geschichte. Aber in Ganderkesee soll genau das passiert sein.
Der Teufelstritt an der Kirche in Ganderkeseee
![Bild: Radio Bremen | Lisa-Maria Röhling ein runder Abdruck in einer Mauer](/bilder/ganderkesee-teufelstritt-100~_v-2560x2560_c-1616157321285.jpg 2560w, /bilder/ganderkesee-teufelstritt-100~_v-2100x2100_c-1616157321285.jpg 2100w, /bilder/ganderkesee-teufelstritt-100~_v-1600x1600_c-1616157321285.jpg 1600w, /bilder/ganderkesee-teufelstritt-100~_v-1400x1400_c-1616157321285.jpg 1400w, /bilder/ganderkesee-teufelstritt-100~_v-1280x1280_c-1616157321285.jpg 1280w, /bilder/ganderkesee-teufelstritt-100~_v-1120x1120_c-1616157321285.jpg 1120w, /bilder/ganderkesee-teufelstritt-100~_v-960x960_c-1616157321285.jpg 960w, /bilder/ganderkesee-teufelstritt-100~_v-800x800_c-1616157321285.jpg 800w, /bilder/ganderkesee-teufelstritt-100~_v-640x640_c-1616157321285.jpg 640w, /bilder/ganderkesee-teufelstritt-100~_v-512x512_c-1616157321285.jpg 512w, /bilder/ganderkesee-teufelstritt-100~_v-320x320_c-1616157321285.jpg 320w, /bilder/ganderkesee-teufelstritt-100~_v-160x160_c-1616157321285.jpg 160w)
Beim Bau der Kirche St. Cyprian und Cornelius soll das Böse fleißig mit angepackt haben. Natürlich aus Eigennutz: Die Arbeiter hatten behauptet, sie bauten eine Kneipe – einen Ort also, wo dem Teufel allerlei Sünder in die Fänge gehen würden.
Doch dann wurde der Teufel stutzig, erzählt die Pastorin der Gemeinde, Uta Brahms: "Als die Mauern immer höher wurden, fing er an, sich zu wundern, dass ein Wirtshaus so hohe Mauern haben sollte. Dann fragte er nochmal nach: 'Seid ihr sicher, dass ihr ein Wirtshaus baut?' Es machte die Arbeiter nachdenklich, dass der Teufel dahinterkam, dass sie ihn belogen hatten. Und so bauten sie schnell, obwohl die Kirche noch kein Dach hatte, die Kanzel hinein."
Damit war für den Teufel klar: Sünder würde er hier keine abgreifen können; die Arbeiter hatten ihn angelogen. Er wurde so wütend, dass er mit aller Kraft gegen die Mauer der Kirche trat, um sie zum Einsturz zu bringen. Das gelang ihm nicht, nur ein Hufabdruck blieb im Stein zurück, kreisrund und etwa fünf Zentimeter tief.
Steinkirche aus dem 11. Jahrhundert
![Bild: Radio Bremen | Lisa-Maria Röhling ein helles Kirchenschiff](/bilder/ganderkesee-teufelstritt-102~_v-2560x2560_c-1616157288524.jpg 2560w, /bilder/ganderkesee-teufelstritt-102~_v-2100x2100_c-1616157288524.jpg 2100w, /bilder/ganderkesee-teufelstritt-102~_v-1600x1600_c-1616157288524.jpg 1600w, /bilder/ganderkesee-teufelstritt-102~_v-1400x1400_c-1616157288524.jpg 1400w, /bilder/ganderkesee-teufelstritt-102~_v-1280x1280_c-1616157288524.jpg 1280w, /bilder/ganderkesee-teufelstritt-102~_v-1120x1120_c-1616157288524.jpg 1120w, /bilder/ganderkesee-teufelstritt-102~_v-960x960_c-1616157288524.jpg 960w, /bilder/ganderkesee-teufelstritt-102~_v-800x800_c-1616157288524.jpg 800w, /bilder/ganderkesee-teufelstritt-102~_v-640x640_c-1616157288524.jpg 640w, /bilder/ganderkesee-teufelstritt-102~_v-512x512_c-1616157288524.jpg 512w, /bilder/ganderkesee-teufelstritt-102~_v-320x320_c-1616157288524.jpg 320w, /bilder/ganderkesee-teufelstritt-102~_v-160x160_c-1616157288524.jpg 160w)
Die erste Steinkirche in Ganderkesee entstand im 11. Jahrhundert, schon vorher gab es eine kleinere Holzkirche. Benannt ist die Kirche nach den Heiligen Cyprian und Cornelius, die als Bischöfe den Märtyrertod starben. Das erste feste Gotteshaus wurde in den folgenden Jahrhunderten immer weiter ausgebaut, erklärt die Pastorin Uta Brahms. Im 12. Jahrhundert kamen Turm und Altarraum dazu, die Seitenschiffe im 13. Jahrhundert. Im 15. Jahrhundert wurde die bis dahin romanische Kirche im gotischen Stil umgebaut zur heutigen Hallenkirche.
Die Legende lebt
Eines ist im Verlauf der Geschichte allerdings geblieben: die Vertiefung am Glockenturm. Die ist bis heute für die Ganderkeseer ein beliebtes Besuchsziel – vor allem für die jüngeren, sagt die Pastorin. Sie beginnt ihre Kirchenführungen für die Grundschüler immer am Teufelstritt. "Denn im Religionsunterricht wird das erzählt, und dann wollen die das natürlich auch sehen."
Woher der Teufelstritt tatsächlich stammt und was der Grund für die Vertiefung im Stein ist, ist unbekannt, sagt die Pastorin. "Ich kann mir vorstellen, dass sie den Quader mit diesem Abdruck gefunden haben und dann die Legende drumherum gesponnen wurde. Weil es ja auch ziemlich eindrücklich ist."
Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, Der Vormittag, 22.März 2021, 10:40 Uhr.