Sounds

Musiker, Songpoet, Produzent – Joe Henry

Geht man davon aus, dass sich im Liedgut einer Nation auch seine kollektive Erinnerung niederschlägt, dann ist der amerikanische Songpoet und Produzent Joe Henry ein Mann mit besonderem Zugriff darauf in der amerikanischen Gegenwart. Mit mehr als einem Dutzend eigener Alben und einer Fülle von Projekten, die er als Produzent betreute, bietet das bisherige Schaffen des Amerikaners ein vielschichtiges Universum aus Poesie und Musik – realisiert mit der Überzeugung, dass Songs eine Magie vermitteln, die über das eigene Leben hinausweisen – damit wiederum eine Verbindung zur kollektiven Erinnerung herstellen. Diese Ambition kennzeichnet sowohl die eigene Musik des in Detroit, Michigan, geborenen Joe Henry wie auch seine Arbeit mit anderen. Besonders als Produzent nahm der zumeist mit einem kleinen Kern von Stamm-Musikern arbeitende Studio-Experte in den letzten Jahrzehnten Kontakt insbesondere zur afro-amerikanischen Musikhistorie auf, produzierte Legenden wie Solomon Burke, Allen Toussaint oder Bettye LaVette. Dazu viele Protagonisten der Songwriter-Kultur – von Mose Allison bis Joan Baez. In Deutschland nahm man das Talent von Joe Henry erstmals wahr, als er im Jahr 2008 in der Eigenschaft als Kurator einer Konzertreihe der Ruhr-Triennale "A Century Of Song" feierte. Ein Jahrhundert des amerikanischen Songs und seiner Protagonisten. In diesem Herbst erscheinen drei der besten Solo-Alben von Joe Henry neu – in erweiterter Form und erstmals auf Vinyl.

"Jazz and More"-Festival-Szene Herbst

Neben etablierten Festival-Einrichtungen wie dem Jazzfest Berlin sind es auch stilistisch offene, relativ junge, Festival-Events, die für spannende Angebote auf dem herbstlichen Live-Markt sorgen. Wir werfen einen Blick auf die Programme zweier davon: "Überjazz" in Hamburg und "Rockit" in Groningen. Beide haben sich einer Haltung verschrieben, die eine junge Künstlerschaft integrieren und sich um spannende Jazz-Fusionen kümmert – von MeShell Ndegeocello bis Shabaka Hutchings.

Außerdem:

Wir stellen neue Songs und Alben von Chuck Prophet, Cunningham Bird und Laura Marling vor und "The House Of Horrors" – eine Compilation von Bear Family Records feiert Halloween.