Sounds
Waxahatchee
Von ihren punkrockigen Anfängen über den rauen Indie-Folk ihrer ersten Soloalben bis zu ihrem jetzigen Sound zwischen Country-Rock und Americana: Waxahatchee hat über die Jahre selbstbewusst ihren Stil verändert – auf die Gefahr hin ihre alten Fans zu verprellen. Doch siehe da: Die sind mit ihr erwachsen geworden – und zusätzlich hat sie noch eine ganze Reihe neuer Fans gewonnen.
Waxahatchee heißt eigentlich Katie Crutchfield, sie kommt aus Philadelphia und ist 35 Jahre alt. Katie Crutchfield ist eine zurückhaltende Person, die abgesehen von ihren Konzerten die mediale Öffentlichkeit meidet. Doch mit einem Aspekt ihres Privatlebens hält sie nicht hinterm Berg: Sie spricht stets offen darüber, wie sie ihre Alkoholsucht überwunden hat. Seit fünf Jahren lebt Katie Crutchfield abstinent, was sich, wie sie sagt, unglaublich positiv auf ihr kreatives Schaffen ausgewirkt hat. Der Erfolg gibt ihr Recht. In den letzten fünf Jahren hat sich Waxahatchee in den USA von einem Geheimtipp zu einer Künstlerin entwickelt, die die großen Hallen füllt und die in den beliebten Late Night Talk Shows auftritt.
Matt Carmichael
Neben dem Pianisten Fergus McCreadie ist der junge Saxofonist Matt Carmichael eine Schlüsselfigur an der Spitze des schottischen Jazz. Obwohl er erst Mitte 20 ist, ist er bereits hochdekoriert: Carmichael war der erste Jazzstudent am Royal Conservatoire of Scotland, der alle drei ausgelobten Preise eines Jahrgangs auf einmal gewonnen hat.
Dass Matt Carmichael die Musikszene in Glasgow als so inspirierend und lebendig empfindet, ist wahrscheinlich ein Grund dafür, dass er nicht – wie viele schottische Nachwuchsjazzer vor ihm – Schottland den Rücken gekehrt hat und nach New York oder London gezogen ist. Was er in New York gut fand, war die Möglichkeit Kontakte zu knüpfen und mit der Tradition des Jazz, mit der lebendigen Historie quasi in Verbindung zu kommen. Beispielsweise mit Musikern sprechen zu können, die selbst noch mit Jazzlegenden älterer Generationen zusammengespielt haben. Das macht Matt Carmichael dann bei Gastspielen in New York. Denn seiner Heimat und der dortigen Jazzszene bleibt er vorerst treu.
Linda Thompson – Proxy Music
Was macht eine Sängerin ohne Stimme? Die britische Folk(rock)-Legende Linda Thompson kann aufgrund einer neurologischen Erkrankung (spasmodische Dysphonie) nicht mehr singen, schreibt aber noch Songs. Für ihr erstes Album seit zehn Jahren rekrutierte die Songwriterin namhafte Mitglieder aus Familie und Freundeskreis als vokale "Stellvertreter", als "Proxies". "Proxy Music" heißt nun auch ihr Album. Mit einem parodistischen Albumcover, das an das Debüt von "Roxy Music" aus den siebziger Jahren erinnert. Dem Jahrzehnt, in dem Linda Thompson gemeinsam mit ex-Ehemann Richard englische Musikgeschichte schrieb. Zu hören sind auf "Proxy Music" auch die Stimmen der Kinder Teddy und Kami Thompson, Rufus Wainwright, The Unthanks, John Grant. Ein exquisites Song-Album über das Leben aus fortgeschrittener Alters-Perspektive – nicht ohne hoffnungsvolle Momente.
"Willie, Johnny & Bruce" – American Legends
Sie sind monumentale Figuren der amerikanischen Roots-Musik: Willie Nelson, Johnny Cash, Bruce Springsteen. Alle drei sind in dieser Woche mit Aktualitäten vertreten. "The Border" hat der 91jährige ewige "Outlaw" Willie Nelson ein weiteres großartiges Spätwerk genannt. Mit "Songwriter" erscheinen unerwartet neu aufbereitete Aufnahmen von Johnny Cash. Bruce Springsteen tourt durch Europa und gab in dieser Woche ein einziges Deutschland-Konzert in Hannover. Sein ewiger Bühnenpartner Stevie Van Zandt wird derzeit in den USA mit einer großen Film-Doku gewürdigt. Harald Mönkedieck berichtet in der Sendung von einem "Outlawfest"-Konzert in New York mit Lukas Nelson, Bob Dylan sowie Alison Krauss & Robert Plant. Auch das Springsteen-Konzert in Hannover wird noch einmal Revue passieren.
Playlist Sounds 6. Juli 2024
Zeit | Interpret | Titel | Album |
---|---|---|---|
19 Uhr | Frazer, Aaron | Thinking Of You | Into The Blue |
Frazer, Aaron | Time Will Tell | Into The Blue | |
The Pearlfishers | Making Tapes For Girls | Making Tapes For Girls | |
The Pearlfishers | Put The Baby In The Milk | Making Tapes For Girls | |
Blue Rose Code | Thirteen Days | Bright Circumstance | |
Allen, Marina | Swinging Doors | Eight Pointed Star | |
Mendelson, Leslie | Rock And Roll On The Radio | After The Party | |
Springsteen, Bruce | Lonesome Day | The Rising | |
Springsteen, Bruce | The E-Street Shuffle | The Wild, The Innocent & The E-Street Shuffle | |
Springsteen, Bruce & The E-Street Band | Tenth Avenue Freeze-Out | Live 1975 - 1985 | |
Little Steve & The Disciples Of Soul | Party Mambo | Summer Of Sorcery | |
Rushen, Patrice | Number One | Straight From The Heart | |
20 Uhr | Nelson, Lukas | All Four Winds | Sticks And Stones |
Nelson, Willie | The Border | The Border | |
Nelson, Willie | Nobody Knows Me Like You | The Border | |
Block, Rory | Mr. Tambourine Man | Positively 4th Street | |
Cash, Johnny feat. Dan Auerbach | Spotlight | Songwriter | |
Cash, Johnny | Drive On | Songwriter | |
David, Michelle & The True-Tones | Karma | Brothers And Sisters | |
Staples Jr. Singers | You Got To Believe | Searching | |
Staples Jr. Singers | When Will We Get Paid | When Will We Get Paid | |
Waxahatchee feat. MJ Lenderman | Right Back To It | Tigers Blood | |
Varady, Andreas | Revival | Sunrise | |
21 Uhr | Thompson, Linda | Perhaps We Can Sleep | Family |
Thompson, Richard & Linda | Hokey Pokey | Hokey Pokey | |
Thompson, Linda feat. Kami Thompson | The Solitary Traveller | Proxy Music | |
Thompson, Linda feat. John Grant | John Grant | Proxy Music | |
Thompson, Linda feat. Martha Wainwright | Or Nothing At All | Proxy Music | |
Thompson, Linda feat. Teddy Thompson | Those Damn Roches | Proxy Music | |
Chisholm, Duncan | The Lights Of Tuscany | Sandwood | |
Fifield, Fraser feat. Chris Stout & Catriona McKay | An Owl In The Window | One Great Circle | |
Winstone, Norma & Kit Downes | Black Is The Colour | Outpost Of Dreams | |
Carmichael, Matt | Marram | Marram | |
Metheny, Pat | MoonDial | MoonDial |