Sounds: Hania Rani, Lou Reed und Dylan LeBlanc

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Sendedaten

Sendetermin:

28. Oktober 2023 um 19:00 Uhr

Sendereihe:

Sounds

Hania Rani spielt Klavier auf einem Konzert im Jahr 2020 (Archivbild)
Hania Rani am Klavier. Bild: Imago | Funke Foto Services

Hania Rani
Hania Rani ist Komponistin, Sängerin, Songschreiberin und Produzentin, hat Filmmusik geschrieben und bereits zahlreiche Preise eingeheimst, obwohl sie erst Anfang 30 ist. Man kennt sie vor allem als Pianistin, vertieft in den Klang des Klaviers und in die Möglichkeiten seiner elektronischen Verfremdung. Erste Erfolge hatte die gebürtige Polin mit Wohnsitz Berlin bereits mit ihrem preisgekrönten Debüt "Esja", das eine Sammlung von Solo-Piano-Stücken beinhaltete. Ihr aktuelles Album ist darum eine Überraschung. Das Auffälligste ist: Sie singt! Und da sie singt, gibt es Songtexte! Das hat zur Folge, dass das Thema des Albums viel präsenter und klarer erkennbar ist als früher.
Das Album heißt "Ghosts", und der Titel verrät bereits, worum es geht: um "Geister". Hania Rani liebt es, wenn ihre Vorstellungskraft und ihre Fantasie getriggert werden. Wenn sich diese dann noch mit einem der großen Menschheitsthemen: Liebe, Tod, Vergänglichkeit oder dergleichen verbinden, wird es für sie richtig interessant. Für Hania Rani schließt das Thema "Geister" die Auseinandersetzung mit dem Tod mit ein. Hier das Vergängliche – da, das was überdauert. Hania Rani fand gerade dieses Spannungsverhältnis interessant, als sie zu dem Thema "Geister" recherchiert hat. Was bleibt zurück von denen, die gegangen sind: in Objekten, an Orten, in Erinnerungen, Geschichten, Erzählungen…? Einen Teil der Stücke hat sie in einem alten, ehemaligen Sanatorium in den Schweizer Alpen geschrieben.
Hania Ranis Album "Ghosts" geht mit verschmitzten Melodien, Rhodes-Piano und mehr Fokus auf Stimme und Rhythmus weit über den New-Classical-Stil hinaus, mit dem sie bisher oft in Verbindung gebracht wurde. Sich selbst weiter zu entwickeln ist Hania Rani nicht nur als Künstlerin, sondern als Mensch generell wichtig. Dieses Ziel hat sie mit "Ghosts" erreicht.

Lou Reed an der E-Gitarre
Lou Reed auf der Bühne. Bild: dpa | ROPI/ Paolo Poce

Lou Reed
Wenn es um die eigensinnigen wie kreativen Querköpfe der Musikgeschichte geht, hat Lou Reed stets einen Platz in der ersten Reihe. Seine Anfänge waren bei der Band The Velvet Underground, sein bekanntester und beliebtester Song wahrscheinlich "Perfect Day" und sein klanglich irritierendes Album "Metal Machine Music" spaltet bis heute die Gemüter. Lou Reed war einer, der den Zeitgeist kommentieren konnte, der mit seiner Musik gegen die beschädigte Welt angespielt hat. Vor zehn Jahren ist Reed am 27. Oktober 2013 an den Folgen einer Lebertransplantation gestorben. Er wurde 71 Jahre alt. Geboren wurde Reed 1942 in einer jüdischen Familie, die Großeltern waren vor Antisemitismus aus dem damaligen russischen Zarenreich in die USA geflohen und der Familienname wurde von Rabinowitz in Reed geändert. Lou Reed selbst sagte zwar, er sei Jude, sein Gott sei aber der Rock’n’Roll, dem er sich sein ganzes Leben lang gewidmet hat.

Dylan LeBlanc mit akustischer Gitarre auf dem Sofa
Dylan LeBlanc mit akustischer Gitarre. Bild: Abraham Rowe

Dylan LeBlanc
Dylan LeBlanc hat mit seinem neuen Album ein kleines Storytelling-Meisterwerk veröffentlicht. "Coyote" handelt von einem Außenseiter in der mexikanischen Unterwelt, der irgendwie versucht zu überleben, sich mit den Falschen anlegt und kriminell wird. Diese packende Story packt LeBlanc in 13 abwechslungsreiche Songs, die klassischen Americana als Basis haben, aber immer wieder auch in kammermusikalische oder psychedelisch-rockige Welten abdriften. Wie einzelne Kapitel eines spannenden Hollywoodthrillers ist das Album angelegt. Der 1990 geborene Dylan LeBlanc veröffentlicht seit einer erfolgreichen Kollaboration mit Emmylou Harris konstant hochwertige und anspruchsvolle Songs.

Neuvorstellungen
Außerdem Songs vom neuen Album der Essener Jazz-Punk-Band Botticelli Baby, die mit "Boah" erneut ein druckvolles und verspieltes Album veröffentlicht haben, das sowohl im Kellerclub als auch auf der Festivalbühne funktionieren dürfte. Ein Blick auf die in Italien lebende Musikerin US-amerikanische Musikerin Lisa Marie Simmons. Ihr neues Album "NoteSpeak 12" hat Theatercharakter, sie als Diva vor einer großen Showband. Und die Musikerin Maple Glider versucht mit ihrer neuen Musik den Nebel der Sorgen zu lüften und Klarheit in durch die letzten Jahre unordentliches Leben zu bringen.

Playlist

ZeitInterpretTitelAlbum
19 UhrLee FieldsTwo JobsSentimental Fool
Lee Fields & The ExpressionsStanding by your sideEmma-Jean
Lee FieldsJust give me your timeSentimental Fool
Anna AshRighteouslyRighteously
Kula Shaker Gimme some truthGimme some truth
Damon AlbarnPhotographs (You are taking now)Everyday Robots
John Coltrane Mr. P.C.Giant Steps
Lisa Marie SimmonsBlazeNoteSpeak 12
Lisa Marie SimmonsThe Longest NightNoteSpeak 12
Kurt VileAnother good year for the rosesAnother good year for the roses
Miko Marks & The ResurrectorsTroubleFeel Like Going Home
Miko Marks & The ResurrectorsJubileeFeel Like Going Home
20 UhrNeil YoungAlabamaHarvest
Ian FisherGhosts of the RymanAmerican Standards
J. J. CaleMidnight in MemphisThe J. J. Cale Collection
Vera SolaThe LineThe Line
Vera SolaDesire PathThe Line
Hania RaniHelloGhosts
Hania Rani & Patrick WatsonDancing with GhostsGhosts
Botticelli BabyStormBoah
Botticelli BabyWe are oneBoah
Botticelli BabyBlue DotsBoah
21 UhrDylan LeBlancThe crowd goes wildCoyote
Dylan LeBlancCoyoteCoyote
Dylan LeBlancHateCoyote
Dylan LeBlancWicked KindCoyote
Maple GliderDo YouI get into trouble
Maple GliderTwo yearsI get into trouble
Midlake & John GrantRoadrunner BluesRoadrunner Blues
Midlake & John GrantYou don't get itYou don't get it
Lou ReedPerfect DayTransformer
Lou ReedLast great american whaleNew York
Lou Reed Who am I?The Raven
Cari CariMazukaAnaana

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