Die Morgenandacht Zuhause mitten im Alltag
Standdatum: 3. September 2024.
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Am Ende ihres Urlaubs stellt Elisabeth Seydlitz sich auf den Alltag ein, der sie erwartet und fragt sich, ob sie schon bereit dafür ist. Da klingt ein Choral durch den Abend, der sie ermutigt.
Jedes Jahr mache ich ein paar Tage Urlaub in einem kleinen schwäbischen Dorf. Dort habe ich Verwandte und fühle mich wie zuhause. Die verwinkelten Gassen sind mir vertraut, ich kenne viele der Dorfbewohner und ich genieße das Miteinander. Bei Christa kaufe ich morgens frische Eier, das Holzofenbrot gibt es im Bioladen bei Birgit und für Kartoffeln oder frisch gepflückte Kirschen schaue ich im Hofladen bei Karl vorbei. Im Dorfgemeinschaftshaus trifft sich die Gymnastikgruppe, im Gartenverein bespricht man, wie die Ortsmitte bepflanzt wird und der Posaunenchor beehrt Jubilare bei hohen Geburtstagen mit einem kleinen Ständchen vor der Haustür.
Meine Urlaubswoche neigt sich dem Ende entgegen. Bei einem kleinen Abendrundgang durch´s Dorf hänge ich meinen Gedanken nach. Bin ich schon bereit für den Alltag? Einiges wird sich verändern, Entscheidungen stehen an. Manches davon macht mir Sorgen. In meine Gedanken mischen sich mit einem Mal Posaunenklänge. Aha, irgendwer hat Geburtstag und der Chor steht natürlich parat. Das Musikstück kenne ich. Es ist ein Choral, ein Kirchenlied. "Nun, aufwärts, froh den Blick gewandt und vorwärts fest den Schritt. Wir geh'n an unsers Meisters Hand und unser Herr geht mit."
Ich atme tief ein. Diese alten Worte sind Balsam für meine Seele. Der Zuspruch tut mir gut. Mein Herz wird leicht. Denn es stimmt: auch wenn die unbeschwerte Urlaubszeit zu Ende geht – in den Alltag gehe ich nicht allein. Gott geht mit. Deshalb kann ich zuversichtlich nach vorne sehen. Ich laufe schwungvoll weiter, die Melodie klingt in meinen Ohren. Und ich weiß, das Lied wird mich begleiten.