Die Morgenandacht Selig sind, die Frieden stiften
Stand: 28. Juli 2024.
Die Morgenandacht Selig sind, die Frieden stiften
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Die olympische Idee von Pierre de Coubertin sollte dem Frieden unter den Völkern dienen. Pastorin Jeannette Querfurth meint, dass es auch heute noch Initiativen und Mutmachgeschichten braucht, damit Menschen in Krisenzeiten nicht den Mut verlieren.
Vor ziemlich genau 150 Jahren haben deutsche Archäologen die antiken Spielstätten von Olympia ausgegraben. Archäologie war damals in Europa en vogue. Und auch Pierre de Coubertin, ein junger französischer Adeliger, verfolgte begeistert die Berichte über die Ausgrabungen. Mit gerade einmal 17 Jahren hatte er dann eine großartige Idee. Er wollte etwas für den Frieden und die Völkerverständigung tun. Der Egoismus von Nationen sollte überwunden werden. Mit einem Mittel, das überall auf der Welt beliebt ist: Der Sport.
16 Jahre später ist seine Idee Wirklichkeit geworden: 1896 gab es in Griechenland die ersten Olympischen Spiele der Neuzeit. Coubertin selbst erfand als Zeichen für Frieden und Verständigung das Symbol der Olympischen Spiele: die fünf miteinander verbundenen Ringe, die fünf Kontinente symbolisieren. Frieden und Verständigung zwischen den Völkern. Das ist ein Wunsch, den auch in dieser Zeit sehr viele Menschen in sich tragen. Ich höre es immer wieder von Frauen und Männern, dass es ihnen gerade einfach zuviel ist. Dass sie die Bilder und Nachrichten nicht mehr sehen mögen. Weil sie sich hilflos fühlen angesichts von gewaltsamen Konflikten und Kriegen in der Welt.
Ich kann das gut verstehen, denn mir geht es auch so. Aber was tun gegen die Hilflosigkeit.
Die Journalistin Ronja von Wurmb-Seibel war Kriegsberichterstatterin in Afghanistan. Sie hat an sich selbst gemerkt, dass sie irgendwann keine schlechten Anblicke und Nachrichten mehr ertragen konnte. Und sie hat ein Buch darüber geschrieben. Es heißt "Wie wir die Welt sehen". Sie beschreibt darin, was schlechte Nachrichten in Menschen bewirken. Dass man eben irgendwann einfach dicht macht, nicht mehr hinhört und hinsieht.
Aber sie will ja als Journalistin, dass Menschen sich informieren, hinhören und hinsehen. Darum hat sie auch ein Gegenmittel gegen Dichtmachen. Sie meint, es braucht genau so viele Mutmachgeschichten wie es schlechte Nachrichten gibt. Denn nur aus den Mutmachgeschichten und guten Nachrichten können wir die Kraft ziehen, um etwas für den Frieden zu tun.
Selig sind, die Frieden stiften, denn sie werden Gottes Kinder heißen. Das sagt Jesus in der Bergpredigt. Selig sind die Frieden stiften.
Darum ist es gut, Mutmachgeschichten vom gelingenden Frieden und von gelingender Versöhnung zu erzählen. Vielleicht in diesen Tagen auch wieder olympische Geschichten von Frieden und Versöhnung. Wie die von den Olympischen Winterspielen in Peking vor zwei Jahren, bei der sich ein russischer und ein ukrainischen Skiläufer demonstrativ umarmt haben. Sie waren Freunde, und sie wollten Freunde bleiben. Selig sind, die Frieden stiften. Jetzt bei den Olympischen Spielen – und überall.