Die Morgenandacht Starke Frauen der Bibel: Waschti

Jeannette Querfurth
Jeannette Querfurth

Die Morgenandacht Starke Frauen der Bibel: Waschti

Frauen spielen in der Bibel oft Nebenrollen. Aber beim genauen Hinsehen entdeckt man Frauen, die in ihrer Zeit große Stärke bewiesen haben. Von solchen Frauen hören wir in dieser Woche. Heute die Geschichte von Waschti.

Bild: Bremische Evangelische Kirche

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Frauen spielen in der Bibel oft Nebenrollen. Aber beim genauen Hinsehen entdeckt man Frauen, die in ihrer Zeit große Stärke bewiesen haben. Von solchen Frauen hören wir in dieser Woche. Heute die Geschichte von Waschti.

Waschti ist eine meiner biblischen Lieblingsfiguren. Das Buch Esther erzählt von ihr. Ihre Geschichte geht für sie leider nicht gut aus, aber sie ist trotzdem meine Heldin. Sie war eine Königin, Ehefrau des mächtigen persischen Königs Ahasveros, der 500 vor Christus regierte. Die biblische Erzählung berichtet davon, dass der prunksüchtige König auf seiner Festung in der Stadt Susa opulente Feste ausrichtet. Damit will er seinen Reichtum und seine Macht zur Schau stellen. Zuerst ein Fest von 180 Tagen für die Fürsten seines Reiches. Anschließend noch ein Fest von einer Woche für das einfache Volk.

Zur gleichen Zeit richtete auch die Königin Waschti in ihren Räumen im Palast ein großes Fest für die Frauen des Reiches aus. Am siebten Tage des Volksfestes war König Ahasveros längst heillos betrunken und in Hochstimmung. Weinselig wollte er jetzt seinem Volk zeigen, was für eine Schönheit er an seiner Seite hatte. Waschti sollte prächtig gekleidet und mit der Krone geschmückt dem Volk präsentiert werden. Der König schickte seine Diener, um sie zu holen. Aber Waschti sieht es überhaupt nicht ein, einem betrunkenen König und einem ebenso betrunkenen Volk vorgeführt zu werden. Sie sagt Nein und weigert sich zu kommen.

Wie zu erwarten, wird der König darüber wütend und lässt alle seine Berater und Juristen zu sich kommen, um zu überlegen, was zu tun sei. Denn so eine Weigerung hatte es noch nicht gegeben. Und nun kommt der Abschnitt der biblischen Erzählung, den ich geradezu amüsant finde. Die Berater sind allesamt in heller Aufregung, denn sie fürchten, dass sich diese Geschichte unter allen Frauen des Reiches herumsprechen könnte. Am Ende kämen sie alle auf die Idee, sich ihren Männern zu verweigern. Und das wäre natürlich eine Katastrophe ungeahnten Ausmaßes. Um diese Katastrophe abzuwenden, beschließen der König und seine Berater, dass Waschti als Ehefrau des Königs verstoßen werden soll. Es wird ein Exempel statuiert.

Über das weitere Leben von Waschti ist leider nichts mehr bekannt. Ich hoffe einfach, dass diese starke Frau, die sich nicht zum Ausstellungsstück degradieren ließ, auch danach ein gutes und selbständiges Leben hatte. Wir wissen es nicht. Aber die wehrhafte Waschti ist eine meiner Heldinnen der Bibel.

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  • Jeannette Querfurth

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