Die Morgenandacht Alle Menschen sind Geschwister

Klaus Hagedorn
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Die Morgenandacht Alle Menschen sind Geschwister

Pastoralreferent Klaus Hagedorn erinnert an eine Forderung von Papst Franziskus der sagt: Es ist Aufgabe der Menschen, auf Geschwisterlichkeit hinzuarbeiten.

Bild: Katholischer Gemeindeverband Bremen

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Pastoralreferent Klaus Hagedorn erinnert an eine Forderung von Papst Franziskus der sagt: Es ist Aufgabe der Menschen, auf Geschwisterlichkeit hinzuarbeiten.

Wir leben in heftigen Krisenzeiten – global, kontinental, national und vielfach auch persönlich. Krisen sind oft mit der Versuchung verbunden, sich zurückzuziehen – auf alte Wege. Das mag aus taktischen Gründen manchmal notwendig sein. Aber es gibt Lebenssituationen, in denen es weder richtig noch menschlich ist, solches zu tun. In einer Krise zu handeln bedeutet, mich von dem, was ich neu wahrnehme, berühren zu lassen – und in der Zuversicht auf neue und andere Möglichkeiten Raum zu schaffen für das, was jetzt nottut. Ich denke heute dabei vor allem an die Kriege, die uns so nahegekommen sind; wir können da nicht mehr so tun, als ob es sie gar nicht gäbe oder sie weit weg seien. Ich denke an die immensen Ausgaben für Waffen weltweit, die so viele Friedensprojekte zerstören. Ich denke an die Millionen Flüchtlinge weltweit - auf der Flucht vor Krieg, Armut und Klimawandel. Das betrifft uns doch alle! Und wir spüren es vor der Haustür! Alles ist mit allem verbunden. Die Erde ist unser gemeinsames Haus. Wir leben auf einem Planeten – es geht nur gemeinsam. Wann ändern wir unsere Ansichten und Prioritäten im Leben?

"Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch!". In Friedrich Hölderlins Gedicht Patmos steht dieser Vers, der meine Zuversicht in diesen Zeiten stärkt. Es geht darum, einen Ausweg in der Krise zu finden. In der Gefahr selbst kann sich neu eine Tür öffnen. Die "Tür" heute: Die Perspektive von Sicherheit und Frieden für alle Menschen zum höchsten Anliegen aller zu machen. Das heißt, das Weltgemeinwohl in den Blick zu nehmen, nicht zuvörderst die nationalen oder die eigenen Anliegen allein. Die Kirchen bewegen sich in diese Richtung. Papst Franziskus sagt es so: "Heute ist nicht die Zeit für Gleichgültigkeit. Entweder sind wir Geschwister, oder alles bricht zusammen. Die Geschwisterlichkeit ist das neue Ziel der Menschheit, auf das wir hinarbeiten müssen; sie ist die Aufgabe unseres Jahrhunderts." Soweit Franziskus.

Sein Vorgänger Benedikt XVI. sprach ebenso von der Notwendigkeit einer universalen Geschwisterlichkeit: "Wer Frieden stiften will, muss aufhören, den anderen als ein Übel anzusehen, das zu beseitigen ist. Es fällt nicht leicht, im anderen einen Menschen zu sehen, der zu achten und zu lieben ist; doch ist eben dies notwendig, wenn man Frieden stiften möchte, wenn man Geschwisterlichkeit will. Mögen die Menschen doch begreifen, dass sie Geschwister sind!"

Und dann gibt es die gemeinsame Erklärung von Abu Dhabi aus dem Jahr 2019 zwischen katholischer Kirche und sunnitischem Islam, die von Papst Franziskus und von Sheikh Ahmed el-Tayeb unterzeichnet wurde. Auch sie betont die Geschwisterlichkeit aller Menschen und unterstreicht die Kultur des gegenseitigen Respekts als Grundlage für alle so notwendigen Dialoge zwischen den Religionen. Die Perspektive der Geschwisterlichkeit aller Menschen auf diesem Planeten in unsere Köpfe und Herzen zu bekommen: Das braucht es, weil Kriege um Gottes willen nicht sein sollen!      



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