Die Morgenandacht Neue Nachbarn

Frauke Löffler
Frauke Löffler

Die Morgenandacht Neue Nachbarn

Pastorin Frauke Löffler zieht um. Ihre neuen Nachbarn hat sie schon kennengelernt. Auch die unterschiedlichen Vorstellungen, wie Gärten aussehen sollten. Wie umgehen mit solchen Differenzen?

Bild: Bremische Evangelische Kirche

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Ich ziehe um und das beschäftigt mich. Die meisten Kisten sind gepackt und bald kommt das Umzugsunternehmen, um alles abzuholen. Die neuen Nachbarn habe ich auch schon kennen gelernt. Sie hatten angerufen, wollten mit mir über den Garten sprechen. Weil das am Telefon schlecht geht, haben wir vereinbart, dass ich mal rüber komme, wenn ich das nächste Mal beim neuen Haus bin. Gesagt getan. Schon als ich ihren Garten betrete ist klar: wir haben ganz unterschiedliche Vorstellungen davon, wie man Gärten gestaltet. Der Garten der Nachbarn ist mit dem Lineal gezogen. Ich mag‘s eher etwas naturnah. Trotzdem: die Begrüßung ist freundlich und wir plaudern eine Weile. Schließlich bitten Sie mich, die Büsche an der Grundstücksgrenze zu kürzen. Der Vormieter habe sie so groß werden lassen, dass es ihnen die Sonne nimmt. Ich versuche, möglichst diplomatisch zu sein und denke: naja, ein bisschen kann ich sie ja zurückschneiden. Um guten Willen zu zeigen. Denn wir müssen nun ja auch miteinander auskommen, wenn wir hier nebeneinander wohnen.

Wir Menschen sind verschieden. Das ist nun mal so. Und so verschieden, wie wir Menschen sind, sind auch unsere Geschmäcker verschieden. Und manchmal prallen da Welten aufeinander. Und trotzdem müssen wir miteinander leben. Denn, da bin ich mir sicher: es geht nur zusammen und nicht gegeneinander.

Jesus hat einmal gesagt: "In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen." Daran zu denken, hilft mir manchmal. Ich bin Gottes geliebtes Kind und habe einen Platz auf dieser Welt. Aber in diesem Welt-Haus haben auch noch viele andere Menschen Platz und die sind alle anders als ich. Manchmal tut es dann gut, sich in die eigenen vier Wände zurück zu ziehen und die Tür abzuschließen. Aber oft ist es auch schön, die kennen zu lernen, die in Gottes Haus noch so Platz haben, in der Wohnung neben mir oder in der Wohnung darunter oder die, die unterm Dach wohnen. Und dann nicht nur nach dem Trennenden zu suchen, sondern auch nach dem Verbindenden. Sicherlich gibt es da auch Menschen, die mir die Tür vor der Nase zuschlagen oder solche, die ich nie in meine Wohnung lassen würde. Aber ich glaube, dass es sich besser lebt, wenn ich davon ausgehe, dass es einen Grund gibt, dass Gott ihnen einen Platz in seinem Haus gegeben hat.

Und so freue ich mich auch auf die Nachbarn mit dem akkuraten Garten. Wer weiß, vielleicht habe sie das eine oder andere Gartengerät, was sie mir mal ausleihen können. Oder vielleicht helfen sie mir auch dabei, die Büsche zurückzuschneiden.

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  • Frauke Löffler

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