Die Morgenandacht Welt-Tierschutz-Tag
Stand: 4. Oktober 2023.
Die Morgenandacht Welt-Tierschutz-Tag
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Ein Igel, der sich in eine Schubkarre verirrt hat, bringt Pastorin Anja Bär den Welt-Tierschutztag in Erinnerung, der heute gefeiert wird.
Guck mal Mama, ein Igel. Meine Tochter macht mich aufmerksam. Stimmt, da liegt ein Igel – in einer Schubkarre. Er ist klein, fast noch ein Baby. Und er wirkt sehr erschöpft. Vermutlich hatte er schon eine Weile versucht, der Karre zu entkommen. Ich hole mir Handschuhe und rette den kleinen Kerl. In meinen Händen rollt er sich zusammen. Ein gutes Zeichen.
Ich versuche herauszubekommen, was ich tun kann, um ihm zu helfen.
Leider ist es schon recht spät am Abend, noch dazu ein Sonntag. In der Wildtierschutzstation erreiche ich niemanden mehr. Aber ich werde aufmerksam auf einen wichtigen Tag: den Welttierschutztag. Der ist heute.
Welt-Tierschutz-Tag. Heute legen wir unser Augenmerk auf den Schutz der Tiere. Und das ist sehr gut. Denn es gibt unsagbar viel Elend im Tierreich. Elend, das wir Menschen verursachen und oft noch verschärfen. Vieles passiert aus Unwissenheit. Darum bin ich froh, dass es diesen Tag gibt. Er erinnert mich daran, dass die Tiere ein Teil der Schöpfung und schutzbedürftig sind.
Der Apostel Paulus schreibt in seinem Brief in die Christen in Rom, dass mit uns zusammen die ganze Schöpfung und alle Kreatur seufzt und auf Erlösung hofft. Und er schreibt auch, dass alles, was lebt, darauf hofft, dass wir Menschen uns als Kinder Gottes zeigen.
Kinder Gottes aber sind Menschen, die sich einsetzen für alles, was lebt. Kinder Gottes sind Menschen, die wissen, dass sie sich einem Schöpfer verdanken, der alles so geschaffen hat, dass es aufeinander bezogen lebt. Und das bedeutet: Ich weiß, dass sowohl dem Menschen als auch den Tieren das Recht auf einen lebenswürdigen Raum zusteht.
Wie gut, dass es diesen Tag gibt, der mich daran erinnert, das wir alle Teil der einen Schöpfung sind.
Den Igel habe ich in den Garten unter ein Blätterdach gesetzt und gehofft, dass er sich erholt. Am nächsten Morgen war er fort.
Bald danach erfuhr ich, dass es in unserer Nähe eine Igel-Auffangstation gibt, die sogar am Wochenende erreichbar ist. Für das nächste Mal weiß ich das und ich erzähle allen, die es hören wollen, von dem kleinen Igel, der genau wie ich, das Recht auf ein freies und sicheres Leben hat – weil er Teil der Schöpfung ist.