Mitschnitte: Joseph Conrad liest aus "Herz der Finsternis"
Joseph Conrad war neun Jahre alt, als er den Finger auf einen weißen Fleck der Landkarte legte und sagte: "Dort will ich hin, wenn ich mal groß bin". Die Absicht, an den Kongo zu reisen, hat er 25 Jahre später in die Tat umgesetzt und weitere zehn Jahre später darüber den Roman "Herz der Finsternis" geschrieben, sein kühnstes, prophetischstes Buch. Es enthält eine vernichtende Kritik an der Kolonialpolitik der europäischen Mächte, die in seinen Augen nichts anderes war als ein zerstörerischer Beutezug: "Der Pesthauch aberwitziger Raubgier schien alles wie Aasgeruch zu durchdringen. Bei Gott! Ich hatte nie etwas so Unwirkliches in meinem Leben gesehen".
Hanjo Kesting präsentiert das Buch "Herz der Finsternis" im Rahmen der Reihe "Erfahren, woher wir kommen – Große Romane der Weltliteratur". Sie hören den Mitschnitt der Veranstaltung vom 15. Mai 2018 in der Bremer Stadtbibliothek.