Die Morgenandacht Montagblues

Carsten Hokema
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Die Morgenandacht Montagblues

Der Montagblues. Pastor Carsten Hokema kennt ihn nur zu gut. Aber er hat ein paar gute Rezepte gegen die schlechte Laune.

Bild: Bremische Evangelische Kirche

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Der Montagblues. Pastor Carsten Hokema kennt ihn nur zu gut. Aber er hat ein paar gute Rezepte gegen die schlechte Laune.

Letzten Montag ist es mir wieder passiert. Schlecht gelaunt bin ich aufgestanden.
Und den ganzen Tag über bin ich nicht in Gang gekommen.
Die Schreibtischarbeit, die Gespräche und Planungen, die Sitzungen und dann noch die Predigt- und Gottesdienstvorbereitungen. Schon beim ersten Kaffee habe ich die ganze Woche wie einen Riesenberg vor mir gesehen.
Meinen freien Tag hatte ich erst für Samstag geplant.

Laut einer Studie geht es mehr als der Hälfte der arbeitenden Bevölkerung am Montagmorgen so. Viele erleben den sogenannten "Montagblues".
Der hat tatsächlich auch etwas mit den Hormonen zu tun. Die Widerstandskräfte, die im Laufe der Woche wegen Stress und allen möglichen Aufgaben hochgefahren waren, sind am Wochenende zur Ruhe gekommen. Das Hormon Cortisol, das den Körper bei Alltagsbelastungen in Schwung hält, hat am Wochenende auch Pause gemacht. Das ist gut, damit der Mensch im Gleichgewicht bleibt.

Aber montags braucht der Körper dann erst einige Zeit, um wieder auf Touren zu kommen.
Es gibt auch jede Menge Tipps, um montags besser in die Gänge zu kommen:
Frische Luft und Bewegung noch vor dem Frühstück. Oder: Kalt duschen, sich für den Montagabend etwas Schönes vornehmen oder in der ersten Hälfte des Tages mal öfter eine kurze Pause machen.
Was mir manchmal auch hilft, ist ein Gedanke, den Jesus einmal geäußert hat:
'Macht euch nicht so viele Sorgen! Es hilft doch nichts, wenn ihr euch werweiß wie viele Gedanken im Voraus macht. Jeder Tag hat seine eigene Sorge!'
So mach‘ ich das heute: Kalt duschen, mich bewegen und nicht schon die ganze Woche vordenken.  Vielleicht geht es mir dann am Ende so wie dem fröhlichen Menschen im Gedicht "Morgenwonne" von Joachim Ringelnatz.

Ich bin so knallvergnügt erwacht. Ich klatsche meine Hüften.
Das Wasser lockt. Die Seife lacht. Es dürstet mich nach Lüften.
Ein schmuckes Laken macht einen Knicks Und gratuliert mir zum Baden.
Zwei schwarze Schuhe in blankem Wichs Betiteln mich »Euer Gnaden«.
Aus meiner tiefsten Seele zieht Mit Nasenflügelbeben
Ein ungeheurer Appetit Nach Frühstück und nach Leben.

(Joachim Ringelnatz)

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